Anlässlich eines Pressegesprächs zum aktuellen Stand über ein neues System der Qualitätsprüfung und –bewertung von Pflegeeinrichtungen erklärt Gernot Kiefer, Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbands: „Die jetzt vorliegenden Empfehlungen der Wissenschaftler der Universität Bielefeld und des aQua Instituts Göttingen sollten vom Qualitätsausschuss Pflege nicht eins zu eins umgesetzt werden.“ Kiefer begründete diese Haltung damit, dass die Vorschläge nicht ausreichend zwischen guter, mittelmäßiger und schlechter Qualität differenzieren. Dies sei eine Folge der empfohlenen Bewertungsregeln. Nach dem Vorschlag der Wissenschaftler können schlechte Teil-Ergebnisse in der Qualitätsprüfung aufgrund der Bewertungssystematik trotzdem zu einer guten zusammenfassenden Einschätzung der Pflegequalität der Einrichtung führen. Kiefer: „Der GKV-Spitzenverband wird darum einen vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes (MDS) entwickelten und von der Universität Bremen unterstützten Alternativvorschlag mit einer strengeren Gewichtung in den Qualitätsausschuss Pflege einbringen.“
Neben den inhaltlichen und methodischen Detailproblemen der vorgeschlagenen Bewertung hält der GKV-Spitzenverband vor allem die empfohlene Qualitätsdarstellung für ungeeignet. Kiefer: „Künftig werden sehr viel mehr Daten und Informationen – gerade zur Ergebnisqualität - verfügbar sein. Das ist grundsätzlich gut. Gemessen am Auftrag des Gesetzgebers, dem Verbraucher übersichtliche, verständliche und vergleichbare Informationen zu geben, muss man jedoch feststellen: Bisher liegen keine befriedigenden Vorschläge der Wissenschaftler zur Darstellung von Pflegequalität vor. Wenn wir eines aus den Pflegenoten gelernt haben, dann das: gute und schlechte Qualität in Pflegeeinrichtungen muss für jeden einfach erkennbar sein. Eine zweite Auflage von verwässerten Ergebnissen darf es nicht geben. Das muss für alle Beteiligten der Gradmesser sein.“