Johann-Magnus v. Stackelberg, stellvertretender Vorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, zieht im Interview mit dem Handelsblatt von heute eine positive Bilanz über die ersten Preis-Verhandlungen mit Arzneimittelherstellern.
"Das Ganze ist ein lernendes System. Da lernen die Unternehmen, aber auch wir mit jeder Verhandlungsrunde dazu. Aber so viel lässt sich jetzt schon sagen: Es hat sich im Grundsatz als tragfähig erwiesen, die frühe Bewertung des Zusatznutzens neuer Medikamente zum Ausgangspunkt der Preisverhandlungen zu machen." Bestätigt habe sich der Eindruck, dass viele neue Präparate nur Scheininnovationen sind.
Dem Gesundheitssystem würden durch das neue Instrument Kostensteigerungen erspart. Nennenswerte Einsparungen könnten allerdings erst erzielt werden, wenn auch der Bestandsmarkt angegangen würde.
"Diese Arzneimittelreform stellt auf den Zusatznutzen neuer Medikamente ab. Unter diesem Fokus müssen wir auch teure Me-too-Medikamente identifizieren und ihre Preise auf ein vertretbares Niveau reduzieren", so Stackelberg.