PRESSEMITTEILUNG - BERLIN, 07.08.2008 Kassenärzte blockieren Einigung bei Honorarverhandlungen

GKV-Spitzenverband

„Heute war bei den Honorarverhandlungen mit den Vertretern der Ärzteschaft die Lösung zum Greifen nah, doch nun blockieren die Ärztevertreter und haben angekündigt, zu der für morgen fest vereinbarten zweiten Verhandlungsrunde nicht zu erscheinen. Die vorgeschobenen Probleme bei der Datenabklärung dürfen nicht dazu führen, dass eine einvernehmliche Lösung so lange blockiert wird, bis das Bundesgesundheitsministerium mit einer Rechtsverordnung eingreifen muss und die Honorare staatlich festgelegt werden. So wollen sich die Ärztevertreter höhere Honorare auf dem Rücken der Beitragszahler verschaffen, statt gemeinsam mit den Krankenkassen an einer Lösung zu arbeiten, die allen Interessen gerecht wird. Wir wollen die Lösung durch die Selbstverwaltung. Ich fordere die Ärztevertreter auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren“, so Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbands und Verhandlungsführer für die gesetzlichen Krankenkassen.

Seit Monaten wird über die Höhe der künftigen Honorierung der Ärzte diskutiert. Im Durchschnitt erhält jeder niedergelassene Arzt nach Abzug der Praxiskosten rund 120.000 Euro an Brutto-Einkünften. Insgesamt zahlten die gesetzlichen Krankenkassen den Ärzten im vergangenen Jahr ein Honorar in Höhe von 23 Milliarden Euro. In den dafür zuständigen Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung aus Vertretern der Krankenkassen und Ärzten, dem Bewertungsausschuss und dem Erweiterten Bewertungsausschuss (dort sind zusätzlich unparteiische Mitglieder an den Entscheidungen beteiligt), wird seit Monaten an einer Lösung gearbeitet.

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