Ob Notfallversorgung oder langfristig geplante Behandlung im Krankenhaus - die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steht für eine zuverlässige Finanzierung von Krankenhausbehandlungen. Rund 52,6 Mrd. Euro gaben die gesetzlichen Krankenkassen 2008 für diesen Bereich aus – Tendenz seit Jahren steigend (vgl. Grafik in der Anlage). Allein über die Vorlage seiner Krankenversicherungskarte (Sachleistungsprinzip) erhält der gesetzlich Versicherte eine von seiner persönlichen Finanzsituation unabhängige Versorgung. Das bewahrt ihn vor möglicherweise kostspieligen Rechnungen. Die Leistungsfähigkeit der GKV insgesamt zeigt sich nicht zuletzt an den 15,678 Millionen Krankenhausfällen im vergangenen Jahr, die durch die gesetzlichen Krankenkassen vergütet wurden. Im Jahresdurchschnitt 2008 wendete die GKV pro Tag ca. 144 Mio. Euro für die Krankenhausbehandlung ihrer Versicherten auf.
Vom Blinddarm bis zur Herzoperation
Kleinere Eingriffe - wie z. B. die operative Behandlung eines Leistenbruchs mit einem nur kurzen Aufenthalt im Krankenhaus - gehören ebenso zum Spektrum wie schwierige Herzoperationen oder Transplantationen, die längere Krankenhausaufenthalte zur Folge haben und schon mal Beträge bis zu 193.200 Euro für eine Langzeitbeatmung mit Transplantation verschlingen können. Im Jahresdurchschnitt finanzierte die GKV im vergangenen Jahr 42.954 Krankenhausfälle pro Tag. Ein Blick auf die zehn häufigsten Hauptdiagnosegruppen zeigt Umfang und Spektrum der wichtigsten Behandlungen (vgl. Grafik in der Anlage). Aber auch die aus medizinischen Gründen notwendige Mitaufnahme von Begleitpersonen wird durch die GKV finanziert.
Der 22. September 2008 – ein ganz normaler Krankenhaustag
Deutlicher wird die Dimension durch den Blick auf einen einzelnen Krankenhaustag. Greift man den 22. September 2008 heraus, so wurden morgen vor einem Jahr beispielsweise 2.275 Geburten, 1.557 Knie- und Hüftprothesenoperationen, 446 Blinddarmentfernungen, 4 Nierentransplantationen und 5 Lebertransplantationen durchgeführt und von den Krankenkassen bezahlt. Insgesamt gab es am 22. September 2008 genau 41.206 Krankenhausfälle.
Der für die Versicherten positive Trend der Verkürzung der Krankenhausaufenthalte setzt sich fort. Verbrachte ein Patient im Durchschnitt vor zehn Jahren noch 10,3 Tage im Krankenhaus, so waren es 2008 nur noch 8,1 Tage, sodass die Patienten das Krankenhaus im Schnitt mehr als zwei Tage früher verlassen können.
Neben den reinen Behandlungskosten stehen für die gesetzlichen Krankenkassen auch weitere Themen im Focus wie beispielsweise die Qualitätssicherung im Krankenhaus, die Weiterentwicklung des Systems der Krankenhausleistungen, die Finanzierung der nichtärztlichen Ausbildung im Krankenhaus oder aber in den neuen Bundesländern auch Krankenhausinvestitionen.