„Arztpraxen und Kliniken leisten während dieser Krise einen entscheidenden Teil. Jetzt müssen wir verstärkt die ambulante und die stationäre Pflege in den Blick nehmen“, so Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, zu den Zeitungen der Funke-Medien. „Rund vier Millionen Pflegebedürftige werden in 11.700 vollstationären Pflegeheimen und von über 15.000 ambulanten Pflegediensten versorgt. Uns allen muss klar sein, dass die Bewohner in den Pflegeheimen und die ambulant betreuten Pflegebedürftigen eine besonders gefährdete Personengruppe sind.
Die Pflegerinnen und Pfleger sind unglaublich gefordert. Unser Job ist es, sie zu entlasten und im Hintergrund die pflegerische Infrastruktur zu stabilisieren. Die Pflegeversicherung verfügt über ausreichend Rücklagen, um die Corona-bedingten Mehrkosten auszugleichen. Die Finanzierung auch des zusätzlich Notwendigen wird von der Pflegeversicherung unbürokratisch sichergestellt.
Pflegekräfte können nicht zuhause arbeiten
„Pflegekräfte können nicht im Homeoffice arbeiten oder auf körperliche Distanz gehen. Deshalb ist die Schutzausrüstung, also Handschuhe, Atemmasken und auch zusätzliche Desinfektion, so enorm wichtig. Wir stehen dafür gerade, dass auch das finanziert wird“, so Gernot Kiefer.
Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen
Im Gespräch mit den Funke-Medien wies Kiefer darauf hin, dass das, was unter normalen Bedingungen richtig und notwendig sei, jetzt hinterfragt werden müsse. „Wir haben den Pflege-TÜV zunächst ausgesetzt, um mehr freie Kapazitäten für die ambulante und stationäre Pflege zu bekommen. Bei Pflegegeldempfängern finden vorerst keine kontrollierenden Hausbesuche mehr statt und in den Tagespflegeeinrichtungen werden die Pflegekräfte weiter finanziert, auch wenn die Einrichtungen geschlossen werden. Die so freigewordenen Pflegekräfte sollen weiter in der in der Pflege eingesetzt werden, beispielsweise die Pflege der Heimbewohner unterstützen.“
Abschließend betonte Kiefer: „Ich bin zuversichtlich, dass wir es in einer gemeinsamen Anstrengung aller schaffen, die Pflege trotz der Corona-Pandemie sicher zu stellen. Die soziale Pflegeversicherung mit ihren 73 Millionen Versicherten ist eine starke Solidargemeinschaft, die großes leisten kann.“