Pro Nacht liegen im Durchschnitt in ganz Deutschland rund 390.000 Menschen im Krankenhaus. Das sind über 50.000 weniger als noch vor zehn Jahren. Dies liegt vor allem daran, dass die Menschen immer kürzer im Krankenhaus sind; die durchschnittliche „Verweildauer“ ist gesunken. Lag sie 1990 noch bei 14,7 Tagen, sank sie über 9,9 Tage in 1999 auf nur noch 8,5 Tage in 2006. Wenn immer weniger Krankenhausbetten gebraucht werden, braucht man auch weniger Krankenhäuser. Der medizinische Fortschritt erlaubt es, dass viele Operationen heute ambulant vorgenommen werden können, für die früher ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig war.
„Es wäre gut, wenn die Krankenhausverbände den notwendigen Strukturwandel mit dem Mut zur Veränderung aktiv gestalten würden, statt ihn nur zu beklagen und mehr Geld zu fordern. Die Beiträge der Versicherten werden gebraucht, um eine moderne Versorgung zu finanzieren und sind nicht dafür da, veraltete Strukturen zu konservieren. Wir haben in Deutschland immer noch deutlich mehr Krankenhäuser pro Einwohner als vergleichbare Länder. Der notwendige Strukturwandel findet nicht statt. Die Gleichung ‚weniger Krankenhäuser gleich schlechtere Versorgung’ ist veraltet und falsch, denn die Bedeutung sowohl der ambulanten Versorgung als auch die Spezialisierung von Krankenhäusern hat stark zugenommen. Es wäre gut und richtig, wenn der Gesetzgeber den innovativen Kliniken und Krankenkassen über wettbewerbliche Regelungen mit selektiven Verträgen neue Wege für eine moderne, gute und günstige Versorgung der Versicherten eröffnen würde. Dies ist über das laufende Gesetzgebungsverfahren zur Krankenhausreform noch möglich“, so Dr. Doris Pfeiffer, Vorsitzende des Vorstands des GKV-Spitzenverbandes.