Nicht nur Wintersport-Begeisterte setzen sich in der kalten Jahreszeit der erhöhten Gefahr von Knochenbrüchen aus: Auf vereisten und schneebefallenen Straßen und Wegen gilt insbesondere für alle Fußgänger besondere Vorsicht vor Stürzen, die eine schmerzhafte Fraktur zur Folge haben können. Allein im Januar 2011 wurden in 64.040 Fällen Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen einer Knochenfraktur-Behandlung im Krankenhaus in Anspruch genommen. Dabei sind in den Wintermonaten vor allem der Unterarm sowie der Unterschenkel, einschließlich des oberen Sprunggelenks betroffen. An einer vollstationären Behandlung führt dann oft kein Weg vorbei.
Der Winter beschert den Notaufnahmen Hochkonjunktur
In keiner anderen Jahreszeit passieren so viele Knochenbrüche wie in den Wintermonaten, allen voran im Januar. Während beispielsweise im Sommermonat Juni 2011 lediglich 9.037 gesetzlich Versicherte, die eine Unterarmfraktur erlitten hatten, aus dem Krankenhaus entlassen wurden, waren es im Januar 2011 12.193 Patienten. Ähnlich verhält es sich mit Frakturen des Unterschenkels, einschließlich des oberen Sprunggelenkes: Hier wurden im Januar 2011 14.353 Betroffene aus deutschen Krankenhäusern entlassen. Im Vergleich hierzu wurden im Entlassungsmonat Juli 2011 nur 7.988 Patienten mit dieser Diagnose gezählt.
Über das gesamte Jahr betrachtet liegen die Fallzahlen für die Hauptdiagnose „Fraktur des Unterarmes“ und „Fraktur des Unterschenkels“ jedoch lediglich auf den Rängen 2 und 3. Spitzenreiter in der Disziplin der stationär behandelten Knochenbrüche ist die Fraktur des Femurs – des Oberschenkelknochens. Mit 10.958 Entlassungen im Juli 2011 sowie 13.945 und 12.939 in den Wintermonaten Januar und Dezember 2011 tritt diese Fraktur nicht nur besonders häufig auf, sondern sie hat für den Patienten auch eine besonders lange stationäre Behandlung zur Folge. Im Schnitt lag die vollstationäre Verweildauer 2011 bei 15,54 Tagen. Patienten, die wegen eines Bruchs des Unterarms oder des Unterschenkels im Krankenhaus behandelt werden mussten, konnten im Vergleich bereits nach 4,57 bzw. 8,96 Tagen entlassen werden. Unabhängig davon wie lange die Patienten stationär behandelt werden müssen – ein Knochenbruch ist in jedem Fall eine schmerzhafte und unangenehme Sache. Zumindest um die finanziellen Folgen müssen sich gesetzlich Versicherte dann aber keine Sorgen machen, denn die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten für alle medizinisch notwendigen Maßnahmen.
Medizinische Versorgung mit allem, was notwendig ist
Die Fraktur des Femurs tritt nicht nur besonders häufig auf, sie ist auch besonders kostspielig in der Behandlung. Durchschnittlich fielen 2011 für die vollstationäre Versorgung einer Oberschenkelfraktur Ausgaben in Höhe von 7.036 Euro pro Fall an. Nur für eine Fraktur im Bereich des Halses – die jedoch mit ca. 400 - 500 Fällen pro Monat verhältnismäßig selten auftritt – fallen mit 7.244 Euro pro Fall die Behandlungskosten noch höher aus. Insgesamt haben die gesetzlichen Krankenkassen allein im Januar 2011 für die Krankenhaus-Behandlung von Frakturen des Femurs Leistungen in Höhe von rund 98,1 Mio. Euro getragen.
Deutlich geringer fallen die stationären Kosten für Frakturen des Unterarms und Unterschenkels aus: Im Januar 2011 übernahmen die gesetzlichen Krankenkassen hier Behandlungskosten in Höhe von gut 35 Mio. Euro bzw. 57,8 Mio. Euro.