Ob Notfallversorgung oder langfristig geplante Behandlung im Krankenhaus - die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steht für eine zuverlässige Finanzierung von Krankenhausbehandlungen. Rund 58,13 Mrd. Euro gaben die gesetzlichen Krankenkassen 2010 für diesen Bereich aus – Tendenz seit Jahren steigend (vgl. Grafik). Allein über die Vorlage seiner Krankenversicherungskarte (Sachleistungsprinzip) erhält der gesetzlich Versicherte eine von seiner persönlichen Finanzsituation unabhängige Versorgung. Das bewahrt ihn vor möglicherweise kostspieligen Rechnungen. Die Leistungsfähigkeit der GKV insgesamt zeigt sich nicht zuletzt an den 16.227 Millionen stationären Krankenhausfällen im vergangenen Jahr, die durch die gesetzlichen Krankenkassen vergütet wurden. Im Jahresdurchschnitt 2010 wendete die GKV pro Tag ca. 160 Mio. Euro für die Krankenhausbehandlung ihrer Versicherten auf.
Vom Blinddarm bis zur Herzoperation
Kleinere Eingriffe - wie z. B. die operative Behandlung eines Leistenbruchs mit einem nur kurzen Aufenthalt im Krankenhaus - gehören ebenso zum Spektrum wie schwierige Herzoperationen oder Transplantationen. Solche großen Operationen lassen die Kosten schnell steigen und würden den Einzelnen dann vermutlich überfordern – für eine Langzeitbeatmung nach einer Transplantation fallen insgesamt z. B. Beträge von 216.600 Euro an.
Im Jahresdurchschnitt finanzierte die GKV im vergangenen Jahr 44.458 stationäre Krankenhausfälle pro Tag. Ein Blick auf die zehn häufigsten Hauptdiagnosegruppen zeigt Umfang und Spektrum der wichtigsten Behandlungen (vgl. Grafik). Aber auch die aus medizinischen Gründen notwendige Mitaufnahme von Begleitpersonen wird durch die GKV finanziert.
Der 25. Oktober 2010 – ein ganz normaler Krankenhaustag
Deutlicher wird die Dimension durch den Blick auf einen einzelnen Krankenhaustag. Greift man den 25. Oktober 2010 heraus, so wurden exakt an diesem Tag vor einem Jahr beispielsweise 2.040 Geburten, 1.732 Knie- und Hüftprothesenoperationen, 408 Blinddarmentfernungen, 12 Nierentransplantationen sowie sechs Lebertransplantationen durchgeführt und von den Krankenkassen bezahlt. Insgesamt gab es am 25. Oktober 2010 genau 42.806 Krankenhausfälle.
Der für die Versicherten positive Trend der Verkürzung der Krankenhausaufenthalte setzt sich fort. Verbrachte ein Patient im Durchschnitt vor zehn Jahren noch 9,7 Tage im Krankenhaus, so waren es 2010 nur noch 7,9 Tage, sodass die Patienten das Krankenhaus im Schnitt zwei Tage früher verlassen können.
Neben den reinen Behandlungskosten stehen für die gesetzlichen Krankenkassen auch weitere Themen im Fokus wie beispielsweise die Qualitätssicherung im Krankenhaus, die Weiterentwicklung des Systems der Krankenhausleistungen, die Finanzierung der nichtärztlichen Ausbildung im Krankenhaus oder aber in den neuen Bundesländern auch Krankenhausinvestitionen.