Vor dem Start von Bund-Länder-Verhandlungen über eine große Krankenhausreform lehnt der GKV-Spitzenverband den Ruf nach mehr Geld strikt ab. "Aus den Portemonnaies der Beitragszahler fließen Jahr für Jahr zusätzliche Milliarden, aber die Probleme bleiben", sagte der stellvertretende Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. "Neues Geld sollte es nur für neue Strukturen geben."
Stackelberg forderte, nicht alle Kliniken zu erhalten, nur damit wie bisher arbeitsmarkt-, industrie- und standespolitische Einzelinteressen bedient werden. Die Bedürfnisse der Patienten müssten in den Mittelpunkt rücken. "In Holland leben so viele Menschen wie in Nordrhein-Westfalen, trotzdem kommen die Holländer mit etwas mehr als 100 Kliniken aus, während es in NRW 400 Kliniken gibt", so von Stackelberg. "Das muss alle Verantwortlichen nachdenklich stimmen."
Zweifelhaft sei etwa die steigende Zahl der Operationen in einigen Bereichen und die teilweise mangelnde Qualität. "In der deutschen Krankenhauslandschaft ist eine Strukturbereinigung überfällig", sagte Stackelberg. "Dabei geht es weniger um Kliniken auf dem Land, sondern viel mehr um die Vielzahl kleiner Häuser in den Ballungszentren."
Gegenüber der BILD betonte er: "Das muss sich ändern. In Zukunft sollte nur für gute Arbeit der volle Preis bezahlt werden."