STATEMENT - BERLIN, 11.01.2022 Qualität und Transparenz sind keine Schönwetterveranstaltungen

GKV-Spitzenverband

Anlässlich der heute erneut vorgetragenen Forderungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft, die Transparenz über das, was in den Kliniken geschieht, weiter einzuschränken, erklärt Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes:

„Wenn uns die Pandemie in den letzten zwei Jahren eines gelehrt hat, dann wie wichtig die Transparenz über das tatsächliche Versorgungsgeschehen in den Kliniken ist. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft will nun in dieser besonders schwierigen Phase der Pandemie die Informationserhebung und Informationsweitergabe stark beschränken. Diesen gefährlichen Irrweg sollte die Politik nicht mitgehen.

Wo wären wir heute ohne die Abrechnungsdaten, die die Krankenhäuser digital erfassen und zur Verfügung stellen? Ohne diese Daten von den Intensivstationen hätten wir beispielsweise kein DIVI-Register, dass endlich Transparenz über die Lage auf den Intensivstationen gebracht hat. Und wir hätten keine Informationen über die täglichen Infektionszahlen. Das Wichtigste ist, dass diese Daten valide sind, denn sonst sind sie unzuverlässig. Zuverlässige Daten erreichen wir, dies hat leider der Erfahrung gezeigt, vor allem dann, wenn diese auch geprüft werden dürfen! Die Anzahl der Covid-19-Infizierten verringert sich ja auch nicht, weil wir nicht testen. Die schlechteste Teststrategie ist die, einfach auf Tests zu verzichten. Probleme mit der Personalausstattung in Krankenhäusern werden ja auch nicht geringer, wenn die Krankenhäuser sie nicht mehr erfassen und weitergeben.

Eine Mindest-Behandlungsqualität wird sichergestellt durch Mindestpersonalvorgaben, Transparenz und Prüfung der Vorgänge im Krankenhaus – also alles das, was die DKG nun gern abschaffen will. Krankenhausprüfungen des Medizinischen Dienstes sind kein gesundheitliches Accessoire, sondern wichtiger Teil eines Schutzschirms für Patientinnen und Patienten für eine richtige Behandlung im Krankenhaus. Die Leidtragenden dieses DKG-Irrwegs sind die Versicherten, die den Krankenhausleitungen blind vertrauen sollen und die Beschäftigten, die ohne Mindest-Personalvorgaben noch stärker als zuvor belastet werden würden.“