Zu der heutigen Forderung der Deutschen Krankenhausgesellschaft mit Blick auf die angebliche Notwendigkeit, wegen der Pandemie in den Kliniken praktisch keine Struktur- und Versorgungsdaten mehr zu erheben, erklärt Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband:
„Die Forderung nach einem "Bürokratie-Lockdown" der Deutschen Krankenhausgesellschaft ist ein gefährlicher Irrtum. Sie klingt scheinbar populär, würde aber den Verantwortlichen regional und überregional die Sicht auf das tatsächliche Versorgungsgeschehen in den Kliniken nehmen. Ist etwa die tägliche Meldung von Infektionszahlen auch Bürokratie, die man abschaffen sollte? Wie soll bei Personalmangel geholfen werden, wenn niemand mehr weiß, wo überhaupt wie viel Personal im Einsatz ist? Wie sollen Patienten überregional verlegt werden, wenn niemand mehr weiß, wo wie viele Pflegekräfte, Ärzte und betreibbare Intensivbetten sind?
Damit das Krisenmanagement in der Pandemie nicht im Blindflug erfolgt, braucht Deutschland aktuelle und detaillierte Zahlen zur Versorgungslage. Dazu gehören auch die Fallzahlen im Krankenhaus und die verfügbaren Pflegekräfte auf Station. Wer hier die Berichtspflichten abschafft, der gefährdet Patientinnen und Patienten. Wie wichtig Daten und Informationen zur Bekämpfung einer Pandemie sind, sollten mittlerweile alle verstanden haben.“