Dokumentationen in der stationären und ambulanten Pflege sollen ab sofort ohne Abstriche bei der Aussagekraft im Umfang deutlich reduziert werden. Darauf haben sich Vertreter von Pflegekassen und Pflegeanbietern verständigt und ein förmliches Beschlussverfahren eingeleitet. Sie greifen damit Vorschläge aus dem heute vorgestellten Bericht des Bundesgesundheitsministeriums zur Entbürokratisierung in der Pflege auf. Die Umsetzung der Ergebnisse des Projekts „Praktische Anwendung des Strukturmodells – Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation“ dürfte den Dokumentationsaufwand in den Pflegeeinrichtungen deutlich verringern.
Der GKV-Spitzenverband und die Verbände der Pflegeanbieter haben das Projekt zur Entbürokratisierung der Pflege intensiv begleitet. Gesteuert wurde es durch die seinerzeit zuständige Pflege-Ombudsfrau Elisabeth Beikirch im Bundesgesundheitsministerium; die teilnehmenden Dienste und Einrichtungen wurden durch die BAGFW und den bpa koordiniert. Der GKV-Spitzenverband und die Verbände der Pflegeanbieter haben bereits ein Beschlussverfahren eingeleitet, um die vereinfachte Pflegedokumentation flächendeckend zu ermöglichen. Damit steht künftig mehr Zeit für die Pflegebedürftigen zur Verfügung.
Beispiele für eine vereinfachte Pflegedokumentation
- Künftig sollen Pflegeeinrichtungen z. B. in der Grundpflege nur noch Ereignisse bzw. Leistungen dokumentieren, die von der Pflegeplanung abweichen. Eine Dokumentation von Routinetätigkeiten der Grundpflege entfällt damit.
- Die Pflegeplanung basiert auf einer sogenannten „strukturierten Informationssammlung“. Waren dafür bisher 13 Themenfelder beim Pflegebedürftigen überprüft worden, werden es demnächst nur noch fünf sein.
Hintergrund Pflegedokumentation
Die Pflegedokumentation ist eine wichtige Grundlage, um die Qualität der Pflege sicherzustellen. Sie soll zum einen die Kommunikation aller an der Pflege Beteiligten sicherstellen - und dabei auch den Pflegebedürftigen selbst und seine Angehörigen einbinden. Zum anderen sorgt die Pflegedokumentation für Transparenz. Die Pflegedokumentation wurde in den letzten Jahren immer umfangreicher – ein Zeitaufwand, der bei der eigentlichen Pflege fehlte.