Gegenstand
Im Projekt wird ein digitaler intersektoraler Informationsaustausch zwischen ambulanten Pflegediensten und Ärztinnen und Ärzten anhand zwei konkreter Anwendungsfälle, dem Austausch von Vitaldaten und dem Austausch elektronischer Medikationspläne (eMP), erprobt. Über eine digitale Schnittstelle sollen Medikationspläne und Vitalwerte zwischen Pflegediensten und Ärztinnen und Ärzten ausgetauscht werden. Dieser Austausch erfolgt innerhalb der Telematikinfrastruktur mittels der elektronischen Patientenakte (ePA) bzw. Kommunikation im Medizinwesen (KIM). Ziel ist es Patientendaten häufiger und schneller auszutauschen, um eine Verbesserung der Versorgungsqualität zu erreichen.
Projektnehmer
Bernhard Rappenhöner / Simon Maria Kremer
Lebensbaum GmbH
Projektleitung
Simon Maria Kremer, Lebensbaum GmbH
Projektadresse
Lebensbaum GmbH
Breslauer Straße 11
51789 Lindlar
Laufzeit
01.04.2022 – 31.10.2024
Kurzdarstellung des Projekts
Im Projekt Docs & Care Network sollen Standards für den strukturierten Informationsaustausch zwischen ambulanter Pflege und Ärztinnen und Ärzten für den Austausch von Vitaldaten und den Austausch elektronischer Medikationspläne erarbeitet werden. Die Übertragung erfolgt über die ePA (elektronische Patientenakte) oder über KIM (Kommunikation im Medizinwesen). Durch die digitalisierte sektorenübergreifende Kommunikation zwischen ambulanter Pflege und hausärztlicher Praxis sollen Schnittstellenprobleme überwunden und dadurch die Versorgung pflegebedürftiger Menschen verbessert werden.
Im Rahmen des Projekts soll ein neues strukturiertes Informationsobjekt „Vitaldaten“ in Abstimmung mit der mio42 GmbH entwickelt werden, welches dazu dient, Vitaldaten nach einem Standardformat mittels KIM zu übertragen und in der elektronischen Patientenakte (ePA) zu speichern. Der Pflegedienst wird befähigt Vitaldaten digital zu erfassen und kontinuierlich an die hausärztlichen Praxen zu übertragen, sodass die Vitalwerte der jeweiligen Patientinnen und Patienten häufiger von Hausärztinnen und Hausärzten eingesehen werden können und somit schneller auf Auffälligkeiten reagiert werden kann. Damit sollen Informationslücken in der Behandlung sowie mehrfache Datenabfragen vermieden und eine erhöhte Behandlungssicherheit sowie verbesserte Versorgungsqualität erreicht werden. In der Konsequenz sollen Hospitalisierungen der zu betreuenden Patientinnen und Patienten reduziert werden.
Um die aus den Versorgungsprozessen resultierenden technischen Anforderungen an die Einbindung in die TI erfassen zu können, finden zu Beginn des Projekts Workshops statt, in denen die aktuellen Workflows in der ambulanten Pflegeeinrichtung sowie der hausärztlichen Praxis erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden die Erkenntnisse daraus auf die zu konzipierenden digitalen Prozesse abgebildet und bedarfsabhängig weiterentwickelt.
Die Anzahl der gemeinsam zu betreuenden Patientinnen und Patienten liegt zu Beginn des Projekts bei ca. 35. Durch die sukzessive Einbindung weiterer Pflegedienste und hausärztlicher Praxen soll die Anzahl der Patientinnen und Patienten im Projektverlauf weiter gesteigert werden.