Gegenstand
Mit BeStärken+ soll eine qualitätsgesicherte Weiterentwicklung des bereits vorhandenen Versorgungskonzeptes von Menschen mit Pflegebedarf gelingen. Alltagsbegleiter:innen sollen dadurch in die Lage versetzt werden, eine bestmöglich evidenzbasierte Intervention umzusetzen, um Funktionalität und Teilhabe von pflegebedürftigen Menschen im häuslichen Setting möglichst lange zu erhalten und eine Progression des Frailty-Status zu verlangsamen.
Projektnehmer
Hochschule Kempten, Institut für Gesundheit und Generationen
Kooperationspartner: AOK Bayern, Fachstelle für Demenz und Pflege Schwaben
Projektadresse
Prof. Dr. Anneke Bühler, Prof. Dr. Petra Benzinger, Institut für Gesundheit und Generationen, Bahnhofstr. 61, 87435 Kempten,
E-Mail: igg@hs- kempten.de
Projektleitung
Prof. Dr. Anneke Bühler, Prof. Dr. Petra Benzinger
Evaluation (ggf. weiteres wie Statistik/Datenmanagement)
Hochschule Kempten, Institut für Gesundheit und Generationen
Laufzeit
01.10.2023 – 30.9.2026
Zielgruppe
In ihrer Häuslichkeit lebende Pflegebedürftige, die Angebote zur Unterstützung im Alltag in Anspruch nehmen, deren pflegende Angehörige sowie Alltagsbegleiter:innen sowie Helfer:innen eines ehrenamtlichen Helferkreises, die nach AUA, § 45 SGB XI tätig sind
Homepage
https://www.hs-kempten.de/fakultaet-soziales-und- gesundheit/labore/institut-fuer-gesundheit-und-generationen
Kurzdarstellung des Projektes
In Deutschland leben rund 4,1 Millionen Menschen mit Pflegebedarf, davon die große Mehrheit im ambulanten Bereich. Für die Mehrzahl älterer Menschen ist der Verbleib in der eigenen Häuslichkeit von hoher Relevanz. Um den Verbleib in der Häuslichkeit zu sichern, sind die Förderung bzw. der Erhalt von Selbständigkeit und (körperlicher) Fähigkeiten immanent wichtig. Diesem Ziel kann aufgrund zeitlich ausgelasteter Therapeuten, z.B. Physiotherapeuten, und ländlicher Strukturen oft nicht im wünschenswerten Umfang Rechnung getragen werden.
Daraus ergibt sich, dass eine Einbindung von Nicht-Fachkräften zur Stärkung von Selbstständigkeit, Mobilität und damit auch Lebensqualität erprobt werden muss. Hierzu werden existierende, evidenzbasierte Interventionen zur Gesundheitsförderung und zur Prävention einer Verschlechterung des Frailty- Status auf das Setting der im häuslichen Umfeld gepflegten älteren Menschen angepasst. Die Intervention beziehen sich nicht nur auf die körperliche Frailty, sondern sehen ebenso viel Raum für psychosoziale Elemente vor.
Professionell tätige oder ehrenamtliche Alltagsbegleiter und Helfer (AUA, § 45 SGB XI) erlernen in einer Fortbildung diese verschiedenen förderlichen Aktivitäten, die sie während ihrer Besuche in ihre bisherigen Tätigkeiten integrieren können. Zur Überprüfung der Praktikabilität und Machbarkeit der Interventionen finden Befragungen von ca. 60 an BeStärken+ beteiligten Pflegetriaden (Pflegebedürftige, Alltagsbegleiter, Angehörige) statt. Daraus ergeben sich unter anderem Erkenntnisse zum gewünschten Umfang und zur Qualität der Fortbildungen von BeStärken+, zur Akzeptanz der Interventionen seitens der Beteiligten sowie zu Herausforderungen bei der Umsetzung. Ein Pre- Post-Test Design mit Erhebungen vor und nach der Umsetzung von BeStärken+ liefert zudem erste Hinweise zur Wirksamkeit einer von Alltagsbegleiter durchgeführten, aus körperbezogenen und psychosozialen Aktivitäten kombinierten Intervention bei Pflegebedürftigen.