StaVaCare–Pilotstudie – Stabilität und Variation des Care-Mix in Pflegeheimen unter Berücksichtigung von Case-Mix und Outcome

Gegenstand

Untersuchung von Instrumenten zur Feststellung eines Zusammenhangs zwischen Case-Mix, Care-Mix und der Ergebnisqualität der Pflege in Bremer Pflegeheimen

Projektnehmer

Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) und Kompetenzzentrum für Klinische Studien Bremen (KKSB)

Projektadressen

Institut für Public Health und Pflegeforschung

Grazer Straße 4

28359 Bremen

Kompetenzzentrum für Klinische Studien Bremen

Achterstraße 30

28359 Bremen

Homepage

www.ipp.uni-bremen.de

www.kksweb.uni-bremen.de

Laufzeit

01.04.2013 - 31.03.2014

Kurzdarstellung des Projektes

Der Zusammenhang zwischen der Bewohnerstruktur eines Pflegeheimes, dem dort beschäftigten Personal und dem Outcome ist eine für die Zukunft entscheidende Frage. Denn die gegenwärtige Entwicklung in diesem Bereich zeigt, dass die Zusammensetzung der Heimbewohner einerseits (hoher Anteil Schwerstpflegebedürftiger und Menschen mit Demenz, steigendes Durchschnittsalter bei Heimeintritt) und die schwierige Situation im Personalbereich andererseits (hohe Arbeitsverdichtung, Fachkräftemangel) zunehmend größere Herausforderungen an die Pflegeheime stellen. Sowohl sozial- und gesellschaftspolitisch als auch versorgungsstrukturell und gesundheitsökonomisch ist vor allem das Ineinandergreifen der beiden entscheidenden „Stellschrauben“ – Case-Mix (Zusammensetzung der Heimbewohner) und Care-Mix (Zusammensetzung des Personals) – für zukünftige Versorgungssituationen in der Langzeitpflege zentral, wenn es um die Frage geht, wie Pflegeheime die steigenden Anforderungen auch in Zukunft verlässlich bewältigen können. Hinsichtlich der Ergebnisqualität kann ein deutlicher Zusammenhang zwischen den beiden Parametern Case- und Care-Mix vermutet werden verbunden mit der Frage, ob und wie bei gegebenem Case-Mix und einem ebenso gegebenen Care-Mix die Ergebnisqualität pflegerischer Versorgung in der stationären Langzeitpflege beeinflusst wird.

Übergeordnetes Ziel der Pilotstudie ist die Auswahl aussagekräftiger Variablen zu Care-, Case- Mix und Ergebnisqualität und die Entwicklung von geeigneten Erhebungsbögen aus Routinedaten. Die Variablen des Care-Mix sollen die Zusammensetzung des Pflegepersonals pro Einrichtung oder Teilbereich einer Einrichtung beschreiben. Die Variablen des Case-Mix sollen den Ausgangszustand und Pflegebedarf des einzelnen Heimbewohners abbilden. Nach Auswahl geeigneter Variablen werden in der Pilotstudie auch erste statistische Modelle gebildet, um die Relevanz der gebildeten unabhängigen Variablen (für Case- und Care-Mix) auf die Zielvariablen (Ergebnisqualität) zu überprüfen.

Die in dieser Pilotstudie gegebenenfalls identifizierten Barrieren für die Rekrutierung der Heime sollen in einer weiteren, ggf. anschließenden Hauptstudie berücksichtigt werden. Ferner soll eine Abschätzung des zeitlichen Aufwands für die Rekrutierung ermöglicht werden.

Methoden

Im Rahmen der Pilotstudie werden in vier stationären Pflegeeinrichtungen in Bremen zu vier Messzeitpunkten im Abstand von je vier Monaten Daten erhoben.

Die Daten zum Care-Mix werden durch die jeweilig in den Einrichtungen vorliegenden Informationen über Ausbildungsstatus und Anzahl der Pflegekräfte erhoben. Daneben sollen als so genannte „weiche“ Faktoren die Motivation und die Berufserfahrung der MitarbeiterInnen erhoben werden. Der Case-Mix und die Ergebnisqualität werden mit Hilfe der Pflegedokumentation abgedeckt. Somit werden ausschließlich Routinedaten benutzt, die üblicherweise in Pflegeeinrichtungen vorliegen. Die Anzahl der Pflegeeinrichtungen richtet sich nach der Größe der Fallzahl von Pflegebedürftigen.

Für die Erhebung des Case-Mix und der Ergebnisqualität (über die Pflegedokumentation) sowie des Care-Mix (über Heimdaten zur personellen Ausstattung und Dienstplanung) werden folgende Indikatoren erhoben:

  • Soziodemographische Merkmale der HeimbewohnerInnen (Alter, Geschlecht) über die Pflegedokumentation
  • Strukturelle Merkmale (Anzahl der BewohnerInnen und Pflegekräfte, Qualifikation und Fluktuation der Pflegekräfte, Anzahl der Beteruungspersonen, Notwendigkeit von Hilfsmitteln) über die Dokumentation zur personellen Ausstattung und Dienstplanung
  • Persönliche Merkmale der Pflegekräfte (Berufserfahrung und Motivation der Pflegekräfte) über eine Befragung der Pflegekräfte
  • Charakteristika der HeimbewohnerInnen (Pflegestufe, PEA-Status, Risikoassessment, kognitive Einschränkungen, herausforderndes Verhalten, Diagnosen, Dekubiti) über die Pflegedokumentation