Pflegenetzwerk "Dorf in der Stadt" – Ein Konzept zur ambulanten Versorgung pflegebedürftiger, alter und behinderter Menschen in einem städtischen Wohnquartier

Gegenstand

Ein Konzept zur ambulanten Versorgung pflegebedürftiger alter und behinderter Menschen in einem städtischen Wohnquartier

Projektnehmer

Stiftung "Dorf in der Stadt"

Projektadresse/Geschäftsstelle

Neuffenstraße 11
89518 Heidenheim

Wissenschaftliche Begleitung

Pflegewissenschaftliches Institut der FH Esslingen
Leitung Frau Prof. Dr. Astrid Elsbernd

Homepage

www.dorf-in-der-stadt.de

Laufzeit

01.06.2006 - 31.12.2008

Kurzdarstellung des Projektes

Ziele des Projektes

  1. Ziel des Projektes war es, durch eine systematische Verzahnung verschiedener professioneller Leistungsanbieter und nicht-professioneller (ehrenamtliche und familiäre Hilfen) Unterstützungsangebote den Betroffenen ein Leistungsspektrum anzubieten, das genau auf ihre momentane Bedarfs- und Lebenslage ausgerichtet war. Ziel des Projektes war es auch, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie diese Vernetzung der Leistungsangebote strategisch geplant und umgesetzt werden konnte. Dabei wurden insbesondere Leistungsarten und deren Inanspruchnahme qualitativ und quantitativ analysiert.
  2. Die Konzeption des Projektes machte deutlich, dass die professionellen Anbieter von Leistungen (Pflegende, Ärzte, Physiotherapeuten, Logotherapeuten usw.) ihre Angebote sehr viel klientenzentrierter konzipieren und dabei überprüfen müssen, ob sie selbst oder andere die erforderlichen Leistungen anbieten müssen. Ziel des Projektes war es deshalb aufzuzeigen, inwieweit sich das professionelle Leistungsangebot quantitativ und qualitativ verändert. Dabei sollte auch untersucht werden, welche Schulungserfordernisse für die jeweiligen Berufsgruppen auftreten.
  3. Um eine hohe Lebensqualität im Alter zu gewährleisten, sollte mit dem Projekt das Ziel verfolgt werden, ein System zu entwickeln, das ein frühzeitiges Erkennen und Abschätzen von potentiellen Pflegebedarfen ermöglicht und so im Sinne eines „Frühwarnsystems“ präventive Maßnahmen eingeleitet werden können.
  4. Das Projekt verfolgte das Ziel, alle Leistungs- und Kostenstrukturen so zu dokumentieren, dass durch eine qualitative und quantitative Analyse Aussagen getroffen werden konnten über die Effizienz und Effektivität dieser neuen, spezifischen Konzeption alternativer Versorgungssformen. Damit sollten Basisdaten für weitere Projekte, in denen insbesondere wohnortnahe Neukonzeption von Versorgungsangeboten für alte und/oder pflegebedürftige Menschen entwickelt und erprobt werden.

Problemlagen und Fragestellungen

  1. Wie muss ein ambulantes, modulares Versorgungssystem in einem städtischen Quartier aufgebaut sein, um die verschiedenen Angebote effektiv zu koordinieren?
  2. Welche Koordinations-, Organisations- und Informationsleistungen müssen konkret vorgehalten werden und inwieweit sollen Klient/innen in diese Koordination und Organisation einbezogen werden?
  3. Wie können die einzelnen Angebote so aufeinander abgestimmt werden, dass die Klient/innen ein Gesamtleistungspaket erhalten, das auch auf gemeinsamen Werthaltungen und Qualitätsgrundsätzen basiert?
  4. Welche Aufgaben können speziell die ehrenamtlich engagierten und familiären Mitglieder übernehmen? Dabei wird insbesondere die Frage geklärt werden müssen, in welchem Umfang sie in die Konzeption von Pflege und in pflegerische Tätigkeiten mit einbezogen werden können?
  5. Welche Qualifikationen müssen die professionellen Leistungsanbieter in dieser innovativen Leistungsstruktur haben und welche Schulungen und Unterstützungsangebote (z. B. Supervision) müssen regelmäßig angeboten werden?
  6. Welche Kennzeichen hat ein effektives „Frühwarnsystem“, das vermeidbare Pflegebedarfe anzeigt und durch präventive Maßnahmen Pflegebedürftigkeit oder zunehmende Pflegebedürftigkeit vorbeugen hilft (Pflegediagnostik und Prävention)?
  7. Kann eine qualitativ hochwertige Pflege auch für schwerstpflegebedürftige Menschen, an einer Demenz erkrankte Menschen und sterbende Menschen in Wohngemeinschaften sichergestellt werden? Welche Voraussetzungen und Qualitätsdokumentationen müssen insbesondere für diesen Bereich geschaffen werden?
  8. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen eingehalten werden und wie wirken sich diese Bedingungen auf das Leistungsprofil aus?
  9. Die entwickelt sich das Leistungs- und Kostenprofil in den einzelnen Angeboten? Wie hoch sind die Zuzahlungen der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehöriger?