Gegenstand
Identifizierung von präventiven und gesundheitsförderlichen Potentialen, daraus ableitbaren konkreten Bedarfen und geeigneten Interventionsmaßnahmen bei pflegebedürftigen Personen, die zu Hause (ambulant) pflegerisch versorgt werden.
Projektnehmer
IGES Institut GmbH
Projektadresse
IGES Institut GmbH
Friedrichstraße 180
10117 Berlin
Homepage
Laufzeit
01.01.2018 – 31.12.2018
Zielgruppe
Pflegebedürftige Personen nach dem SGB XI, die in der eigenen Häuslichkeit leben oder in einem anderen ambulanten Setting versorgt werden.
Kurzdarstellung des Projektes
Das Ziel des Projektes ist die Gewinnung von Informationen über zielgruppenspezifische präventive und gesundheitsförderliche Potentiale, Bedarfe und Interventionsmaßnahmen im Bereich der ambulanten Pflege. Es erfolgt eine systematische empirische Bestandsaufnahme, in der im ersten Teil mögliche Zielgruppen für Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention identifiziert und differenziert beschrieben werden (Potentiale und daraus abgeleitete Bedarfe). Anschließend werden für ausgewählte Zielgruppen systematische Reviews zu möglichen Interventionsmaßnahmen erstellt, die einen ersten allgemeinen Überblick für diesen Bereich darstellen sollen.
Zentrale Forschungsfragen sind:
- Welche unterschiedlichen Risikogruppen, d. h. Personen mit einem erhöhten Risiko der Verschlechterung des Gesundheitszustands bei bereits bestehender Pflegebedürftigkeit, können identifiziert werden? (u. a. Berücksichtigung unterschiedlicher funktionaler Einschränkungen und verschiedener Lebensumstände (sozioökonomischer Status))
- Welche Gesundheitsförderungs- und Präventionspotentiale lassen sich in den verschiedenen Zielgruppen identifizieren? Welche konkreten Bedarfe lassen sich daraus ableiten?
- Wie können die verschiedenen Zielgruppen erreicht werden (Identifizierung von Zugängen/Zugangsstrategien)?
- Welche Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention gibt es für bestimmte Zielgruppen in der ambulanten Pflege und inwiefern sind diese wirksam und ggf. auch wirtschaftlich?
- Inwieweit lassen sich internationale Erkenntnisse auf deutsche Rahmenbedingungen übertragen?
Die Studie entspricht einer Bestandsaufnahme und -analyse, die auf systematischen Literatur- und Datenbankrecherchen, ergänzenden Internetrecherchen nach „grauer“ Literatur sowie Sekundärdatenanalysen basiert. Als Ergänzung werden semistrukturierte leitfadengestützte Experteninterviews mit Vertreterinnen und Vertretern der ambulanten Pflege sowie MDK-Gutachtern und, sofern verfügbar, qualitative Dokumentenanalysen von anonymisierten MDK-Gutachten durchgeführt. Die vorläufigen Endergebnisse werden im Rahmen eines Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Medizin, Pflegebranche sowie Kranken- und Pflegekassen diskutiert.
Es wird erwartet, dass die Ergebnisse der Bestandsanalyse ein Spektrum an Potentialen und Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention aufzeigen, die es den pflegebedürftigen Personen ermöglichen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden im ambulanten Setting zu verbessern. Gleichzeitig sollen mit Hilfe der Maßnahmen einer Verschlechterung der Pflegebedürftigkeit vorgebeugt und eine dauerhaft stationäre Versorgung (Übergang ins Heim) vermieden bzw. hinausgezögert werden. Die Untersuchung soll die bisher wenig erforschte Thematik der Potentiale von Gesundheitsförderung und Prävention für ambulant versorgte Pflegebedürftige näher beleuchten und erste Handlungsempfehlungen ableiten.