Alt sein und nicht allein sein – Neue Wohnkonzepte für Pflegebedürftige

Gegenstand

Etablierung ambulant betreuter Wohngemeinschaften für demenzkranke Menschen im ländlichen Raum

Projektnehmer

LandDienste GmbH, Dötlingen

Wissenschaftliche Begleitung

Dr. Jörg Hallersleben - Pflege Consult, Bremen

Projektadresse

Im großen Ort 4
27801 Dötlingen

Homepage

www.landdienste.com

Laufzeit

01.12.2003 - 30.11.2007

Kurzdarstellung des Projektes

Im ländlich geprägten Dreieck Oldenburg, Delmenhorst, Wildeshausen sollten ambulant betreute Wohngemeinschaften als Regelangebot für demenzkranke und andere v.a. gerontopsychiatrisch beeinträchtigte Menschen entstehen. Damit sollte zugleich ein innovativer Beitrag zur Weiterentwicklung der pflegerischen Infrastruktur geleistet werden, der dem Grundsatz der Pflegeversicherung "ambulant vor stationär" Rechnung trägt.

Eine Voraussetzung für Beratung, Information und Implementation der Wohngemeinschaften war eine groß angelegte Öffentlichkeitsarbeit. Das Projekt wollte mit dieser ausdrücklich auch zu einem Einstellungswandel gegenüber Menschen mit gerontopsychiatrischen Veränderungen und Behinderungen beitragen.

Die Öffentlichkeitsarbeit war zugleich ein zentraler Baustein für die Entwicklung freiwilliger bzw. ehrenamtlicher Hilfen. Es ging darum, a) freiwilliges Engagement für Demenzkranke zu mobilisieren – nicht zuletzt für die Wohngemeinschaften, und b) die freiwillig Helfenden durch Schulung und Beratung zu unterstützen. Damit sollte ein Beitrag für eine "neue Kultur des Helfens" geleistet werden.

Mitte September 2004 wurde die erste Wohngemeinschaft in Oldenburg gegründet. Die zweite Wohngemeinschaft in Ganderkesee wurde im November 2004 bezogen.

Begleitforschung

Neben der allgemeinen Beratung und Unterstützung des Modellprojektes widmete sich die Begleitforschung vor allem der Evaluation. Der Forschungszeitraum war auf 4 Jahre angelegt. Das ermöglichte eine Beschreibung von Prozessen und Ergebnissen im zeitlichen Längsschnitt (analytischer Ansatz).

Fragestellungen für die Evaluation

Beantwortet werden sollte eine Reihe von Fragestellungen, so z.B.:

  • Wie ist die Qualität der pflegerischen Betreuung?
  • Wie beteiligen sich die Angehörigen am Wohngruppenalltag?
  • Wie tragfähig ist das Personalkonzept?
  • Wie entwickeln sich die Kosten?

Forschungsmethoden

Eine Besonderheit der durchzuführenden Evaluationsforschung war, dass die WG-Bewohner aufgrund ihrer Erkrankung selber kaum Auskunft über ihre Erfahrungen in der Wohngemeinschaft geben konnten. Umso wichtiger waren deshalb zum einen die Beobachtungen der Pflegeexperten und zum anderen die Meinungen der Angehörigen. Folgende Methoden kamen zum Einsatz:

  • Einsatz der NOSGER-Skala (Nurses' Observation Scale for Geriatric Patients) zur Einschätzung pflegerelevanter psychosozialer Merkmale im Zeitverlauf, vor Einzug und 2x jährlich;
  • Analyse der Pflegedokumentation: Ausgewertet wurden quantifizierbare Indikatoren für die Versorgungsqualität, wie die Menge des Psychopharmakaverbrauchs, Anzahl der Stürze oder Anzahl und Dauer von Krankenhausaufenthalten;
  • Befragung der Angehörigen/Betreuer mit einem eigens entwickelten Fragebogen 1x jährlich;
  • Mitarbeiterbefragung mit einem eigens entwickelten Fragebogen; 1x jährlich;
  • Freiwilligenbefragung (Ehrenamtliche) mit einem eigens entwickelten Fragebogen; 1x jährlich;
  • Expertengespräche mit den Projektverantwortlichen vor Ort, aber auch mit überregionalen Experten;
  • Auswertung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen.

Projektergebnisse

Ausführliche Ergebnisse des Modellvorhabens können dem Endbericht unter Dokumente und Links entnommen werden.

Dokumente und Links