Gegenstand
Das Projekt „TESAM“ erprobt ein multidisziplinäres Sturzmanagement in Einrichtungen der Tagepflege. Gegenstand ist der Erhalt der Mobilität durch regelmäßige Übungen im Rahmen der Tagespflege und der Häuslichkeit sowie eine dadurch bedingte Entlastung der Pflegekräfte. Das Projekt zielt insbesondere auf eine transparente Kommunikation zwischen Pflegekräften, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, An- und Zugehörigen und den Pflegebedürftigen der Tagespflege ab. Ein kontinuierliches Feedback und eine optisch anschauliche Dokumentation zu den funktionalen Fähigkeiten pflegebedürftiger Menschen spielen dabei eine wichtige Rolle.
Projektnehmer
Gerd Palm, St. Gereon Seniorendienste
Projektleitung
St. Gereon Seniorendienste gGmbH
Klosterberg 5
41836 Hückelhoven
Laufzeit
01.05.2024 bis 31.07. 2025
Kurzdarstellung des Projekts
Der Erhalt der Mobilität und die Vermeidung von schwerwiegenden Stürzen mit Verletzungsfolgen stellen Schlüsselfaktoren für viele Lebensbereiche von alten Menschen dar. Stürze münden häufig in einem Verlust der Mobilität und Selbständigkeit, die wiederum zu Beeinträchtigungen in der „Selbstversorgung“ führen. Wird die Verschlechterung der Mobilität nicht aufgehalten, entsteht am Ende Bettlägerigkeit. Funktionen zum Erhalt der Mobilität können trainiert werden. Hierbei unterstützt eine transparente Kommunikation mit Dritten zum Zustand der zu Pflegenden den Erfolg einer Intervention. Sturzprophylaktische Übung sollen in den Alltag und in das Programm der Tagespflege eingebaut werden.
Im Projekt „TESAM“ ist die regelmäßige Auswertung des Videodienstes (mit Parametern zur Gangstabilität, Balance und Bewertung der Ressourcen zum örtlichen und selbständigen Transfer) in Kombination mit Videokommunikation einschließlich einer digitalen Terminvereinbarung mit einer Zertifizierung nach §365 Abs.1 SGBV geplant. Die beiden Komponenten Videodienst und Videokommunikation sollen den gegenwärtigen Zustand verbessern, indem sie sowohl die Planung und Durchführung von Aktivitäten mit zu Pflegenden und Pflegefachkräften als auch den flexiblen Austausch zwischen allen Beteiligten im multidisziplinären Sturzmanagement optimieren. Der Videodienst soll dazu beitragen, dass Zustandsveränderungen (Verbesserungen oder Verschlechterungen) bei Sturzrisikobetroffenen sowohl für die Personen selbst (Spiegelung) als auch für Dritte im häuslichen Umfeld veranschaulicht werden können. Eine Schlüsselfunktion stellt bei der Betreuung der Sturzrisikobetroffenen auch die Möglichkeit zur flexiblen Kommunikation dar. Mit Hilfe von Videokommunikation soll erprobt werden in welchen Intervallen und mit welcher Intensität die Kommunikation zwischen An- und Zugehörigen aber auch mit Experten der Pflege und Betreuung notwendig ist, damit ein effektives Ergebnis im Sturzmanagement erzielt werden kann.
In der Umsetzung basiert das Projekt „TESAM“ auf einem mehrstufigen Lern- und Edukationskonzept. Hierfür werden Gruppenschulungen durchgeführt, die bei organisatorischen Veränderungen wie bei der Einführung von TESAM notwendig sind. Gruppenschulungen werden durch ein bedürfnisorientiertes Coaching ergänzt, das Veränderungen im Verhalten von Pflegefachkräften und Sturzrisikobetroffenen unterstützt. Die Schulungen werden größtenteils durch einrichtungsinterne Expertinnen und Experten durchgeführt. Ein funktionales Training zur Nutzung von Videokommunikation und Videodienst ergänzt die organisatorischen und am Verhalten ausgerichteten Maßnahmen.