Ob Notfallversorgung oder langfristig geplante Behandlung im Krankenhaus - die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steht für eine zuverlässige Finanzierung von Krankenhausbehandlungen. Fast 62 Mrd. Euro gaben die gesetzlichen Krankenkassen für diesen Bereich im Jahr 2012 aus – Tendenz seit Jahren steigend (vgl. Grafik). Allein über die Vorlage seiner Krankenversicherungskarte erhält der gesetzlich Versicherte eine von seiner persönlichen Finanzsituation unabhängige Versorgung. Das bewahrt ihn vor möglicherweise kostspieligen Rechnungen. Die Leistungsfähigkeit der GKV insgesamt zeigt sich nicht zuletzt an den rund 17,1 Millionen stationären Krankenhausfällen im vergangenen Jahr, die durch die gesetzlichen Krankenkassen vergütet wurden. Im Jahresdurchschnitt 2012 wendete die GKV pro Tag ca. 169 Mio. Euro für die Krankenhausbehandlung ihrer Versicherten auf.
Vom Blinddarm bis zur Herzoperation
Kleinere Eingriffe - wie z. B. die operative Behandlung eines Leistenbruchs mit einem nur kurzen Aufenthalt im Krankenhaus - gehören ebenso zum Spektrum wie schwierige Herzoperationen oder Transplantationen. Solche großen Operationen lassen die Kosten schnell steigen und würden den Einzelnen dann vermutlich finanziell überfordern – für eine Transplantation mit Langzeitbeatmung z. B. fallen - ohne Vor- und Nachbehandlung - Beträge von ca. 200.000 Euro an.
Ein Blick auf die zehn häufigsten Hauptdiagnosegruppen zeigt Umfang und Spektrum der wichtigsten Behandlungen (vgl. Grafik). Aber auch die aus medizinischen Gründen notwendige Mitaufnahme von Begleitpersonen wird durch die GKV finanziert.
Der 29. Oktober 2012 – ein ganz normaler Krankenhaustag
Deutlicher wird die Dimension durch den Blick auf einen einzelnen Krankenhaustag. Greift man den 29. Oktober 2012 heraus, so wurden an diesem Tag vor einem Jahr 405.750 gesetzlich Versicherte im Krankenhaus behandelt. Insgesamt wurden an diesem Tag 44.936 vollstationäre Fälle aus dem Krankenhaus entlassen. Dabei handelte es sich beispielsweise um 1.994 Geburten, 1.720 Knie- und Hüftprothesenoperationen, 424 Blinddarmentfernungen, sechs Nierentransplantationen und eine Lebertransplantation.
Der für die Versicherten positive Trend der Verkürzung der Krankenhausaufenthalte setzt sich fort. Verbrachte ein Patient im Jahre 2000 im Durchschnitt noch 9,7 Tage im Krankenhaus, so waren es 2012 nur noch 7,6 Tage, sodass die Patienten das Krankenhaus im Schnitt zwei Tage früher verlassen können.
Neben den reinen Behandlungskosten stehen für die gesetzlichen Krankenkassen auch weitere Themen im Fokus wie beispielsweise die Qualitätssicherung im Krankenhaus, die Weiterentwicklung des Systems der Krankenhausleistungen, die Finanzierung der nichtärztlichen Ausbildung im Krankenhaus oder aber in den neuen Bundesländern auch Krankenhausinvestitionen.