Aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes profitieren Patienten in Deutschland von europäischen Regeln ganz direkt. Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ erklärte die Vorstandsvorsitzende des Verbrandes, Dr. Doris Pfeiffer, wo sie Chancen, aber auch Risiken sieht.
Grundsätzlich seien europäische Regeln „wegen der vielen Vorteile für die Patienten“ zu begrüßen, sagte Pfeiffer. Sie verwies dabei z. B auf die verstärkte Kontrolle von Medizinprodukten wie implantierte künstliche Hüft- oder Kniegelenke. Basis dafür ist eine EU-Verordnung, die schrittweise bis 2020 in Kraft tritt.
Etwas zurückhaltender ist Pfeiffer dagegen bei den europäischen Plänen in Sachen Arzneimittelversorgung. „Unsere Sorge ist, dass europäische Standards für die Bewertung von Arzneimitteln nicht auf demselben Niveau festgelegt werden, wie wir es in Deutschland haben.“ Pfeiffer warnt davor, dass der Einfluss der Pharmaindustrie wachsen könnte.
Wenige Tage vor der Europa-Wahl 2019 präsentiert der Verband grundsätzliche Positionen zur Europäischen Union. Unter dem Titel: „Europa: Kräfte bündeln, Potenziale nutzen“ äußert sich der GKV-Spitzenverbrand z. B. zu Fragen aus den Bereichen Digitalisierung und Forschung, zu Versorgungsthemen sowie zu grundlegenden europäischen Prinzipien der Kooperation und Zusammenarbeit. Er will sich damit aktiv an der Weiterent¬wicklung der Gesundheits- und Pflegepolitik im europäischen Kontext beteiligen.