STATEMENT - BERLIN, 10.05.2012 Vorsicht, wenn der Arzt vom "IGeL" spricht!

GKV-Spitzenverband

Anlässlich der aktuellen Diskussion über die Zukunft der sogenannten IGeL-Leistungen erklärt Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes:

„Rund 1,5 Milliarden Euro geben gesetzlich Versicherte pro Jahr für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) aus. Dies sind Leistungen, die ihnen in der Arztpraxis angeboten werden und die sie aus eigener Tasche bezahlen müssen. Bei den sogenannten IGeL-Leistungen geht es vorrangig um wirtschaftliche Interessen von Ärzten und nicht um notwendige medizinische Leistungen für Kranke. Unter www.igel-monitor.de, finden Versicherte wissenschaftliche fundierte und unabhängige Bewertungen dieser Leistungen. Es gibt auch sinnvolle IGeL-Leistungen, wie z. B. bestimmte Reiseimpfungen oder spezielle sportmedizinische Untersuchungen. Wir unterstützen das Informationsportal des Medizinischen Dienstes, denn es versetzt Versicherte in die Lage, auf der Grundlage empirisch-medizinischer Bewertungen eine Entscheidung zu treffen.

Darüber hinaus brauchen wir eine 24-stündige Einwilligungssperrfrist, wenn solche Leistungen in der Arztpraxis angeboten werden. Dann hätten Versicherte, denen eine der häufig nutzlosen IGeL-Leistungen angeboten wird, ausreichend Zeit, um sich ein eigenes Bild zu machen und frei zu entscheiden. Anders als Ärzte in der Praxis hat der Medizinische Dienst keine eigenen finanziellen Interessen bei der Frage, ob eine IGeL-Leistung durchgeführt wird oder nicht.“

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