Ein pauschaliertes Vergütungssystem führt weder zu frühzeitigen Entlassungen noch zu einer systematischen Patientenauswahl oder Verlagerung von Behandlungen in andere Versorgungsbereiche. Zu dieser Erkenntnis kommt das IGES-Institut nach der Auswertung des ersten Forschungszyklus zur G-DRG-Begleitforschung (German Diagnosis Related Groups) gemäß § 17b Abs. 8 KHG. Die Behandlungsqualität und der Zugang zur stationären Versorgung in der Einführungsphase des G-DRG-Systems sind nicht beeinträchtigt worden.
Untersucht wurden bisher die Jahre 2004 bis 2006 und damit die Einführungsphase des G-DRG-Systems. Der mit Jahresbeginn bereits gestartete zweite Forschungszyklus bezieht sich mit den Jahren 2006 bis 2008 dann auf die Kernperiode der Konvergenzphase. Mit Ergebnissen zu dieser Auswertungsphase ist bis zum Ende dieses Jahres zu rechnen.
Der jetzt veröffentlichte Bericht gibt die Ergebnisse der Untersuchung von nahezu 50 Forschungsfragen wieder, die die Auswirkungen der Einführung des G-DRG-Systems auf die Anzahl und Ausstattung der Krankenhäuser und ihre interne Organisation, auf die Entwicklung von Leistungsmengen und -strukturen sowie auf die Qualität und den Zugang zur Patientenversorgung betreffen. Außerdem wurden ökonomische Aspekte der Krankenhäuser, die organisatorische Ausrichtung der Krankenkassen auf die Anforderungen des neuen Vergütungssystems und das Prüfverhalten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) sowie die Akzeptanz des G-DRG-Systems in den Krankenhäusern, Verbänden und weiteren Organisationen untersucht. Als Quellen dienten die Ergebnisse der offiziellen Krankenhausstatistik, die Daten nach § 21 KHEntgG sowie Befragungen der Krankenhäuser, Krankenkassen, MDK und sonstiger Akteure des Gesundheitswesens.
Der ca. 800-seitige Forschungsbericht zeichnet ein breites Bild der stationären Versorgungslandschaft in der Einführungsphase des G-DRG-Systems mit einer Fülle von Daten, Grafiken und zugehörigen Interpretationen. Zusätzlich wird die im Bericht verwendete Datenbasis in einer benutzerfreundlichen Datenbank mit Exportmöglichkeiten in andere EDV-Anwendungen zur Verfügung gestellt. Damit steht für die Politik und die interessierte Öffentlichkeit eine wichtige Informationsbasis zur Beurteilung der Auswirkungen der Einführung des G-DRG-Systems auf die verschiedenen Aspekte der stationären Versorgung zur Verfügung.
Der Endbericht des ersten Forschungszyklus zur G-DRG-Begleitforschung steht auf der Website des Instituts der Selbstverwaltung, InEK GmbH, www.g-drg.de zum Download zur Verfügung.