„Den grundsätzlichen Ansatz der Präventionsstrategie begrüßen wir. Der verstärkte Fokus auf betriebliche Gesundheitsförderung und Setting-Maßnahmen stimmt. Es ist richtig, die unterschiedlichen Akteure und deren Präventionsaktivitäten besser zu vernetzen. Damit wird noch einmal deutlich gemacht, dass Gesundheitsförderung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, für die – neben den Krankenkassen – auch die anderen beteiligten Akteure wie Länder, Kommunen und Einrichtungsträger Verantwortung übernehmen müssen.
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen sind im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent gestiegen. „Die Krankenkassen geben im Schnitt 3,82 Euro pro Versichertem für Prävention aus. Damit wurde der gesetzlich vorgegebene Richtwert von 3,01 Euro deutlich überschritten. Die Krankenkassen haben ihre Hausaufgaben gemacht.
Es ist gut nachvollziehbar, dass die Rolle der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bei der Prävention gestärkt werden soll. Aber wenn der Bund seine eigene Verantwortung für die Stärkung der Prävention ernst nimmt, dann sollte er die zusätzlichen Gelder selbst aufbringen und dies nicht durch die Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherung finanzieren lassen. Die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung sind nicht dafür da, staatliche Aufgaben zu finanzieren.
Geradezu kontraproduktiv erscheint uns die von der Koalition geplante verstärkte Verlagerung von Prävention in die Arztpraxen. Gesundheitsförderung ist dann erfolgreich, wenn sie die Menschen auf möglichst vielen verschiedenen Wegen anspricht und dadurch erreicht. Eine Verknüpfung von Prävention und ärztlichen Leistungen, wie sie in der Präventionsstrategie der Koalition angedacht ist, wäre ein falscher Ansatz. Prävention muss z. B. im Kindergarten, am Arbeitsplatz und in der Schule beginnen und nicht erst dann, wenn jemand bereits zum Arzt geht“, so Florian Lanz, Pressesprecher des GKV-Spitzenverbandes.