Der GKV-Spitzenverband, die Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe, die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände und die Vereinigungen der Träger der Pflegeeinrichtungen auf Bundesebene (Vertragsparteien in der Pflege) sowie die Interessenvertretung der Pflegebedürftigen und Selbsthilfe haben ein Pilotprojekt zur modellhaften Einführung von Indikatoren zur Qualitätsentwicklung in der stationären Pflege europaweit ausgeschrieben.
Mit dem Pilotprojekt soll vor einer bundesweiten Einführung von Indikatoren untersucht werden, welche Voraussetzungen für eine flächendeckende Einführung des neuen Verfahrens zum Messen von Ergebnisqualität in Pflegeheimen notwendig ist. Der Projektstart ist für April 2015 vorgesehen. Es wird von einer Projektlaufzeit von ca. zwei Jahren ausgegangen. Auf Grundlage der Ergebnisse des Pilotprojekts entscheiden die Vertragspartner in der Pflege über die Details der bundes-weiten Umsetzung. Indikatoren sind Messgrößen, mit denen gesundheitliche Veränderungen von pflegebedürftigen Menschen zum Beispiel zu ihrem Ernährungszustand oder zum Grad der Selbständigkeit erfasst werden.
Interessierte wissenschaftliche Institutionen können sich bis zum 17. November 2014 beim GKV-Spitzenverband bewerben (siehe unten)
Zum Hintergrund:
Ein Team von Wissenschaftlern der Universität Bielefeld sowie dem Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik in Köln hatte im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums und des Bundesfamilienministeriums ein Projekt zur „Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe“ durchgeführt. Der Abschlussbericht aus dem Jahr 2011 empfiehlt die Übernahme verschiedener Indikatoren zur Ergebnis- und Lebensqualität für das einrichtungsinterne Qualitätsmanagement, die externen Qualitätsprüfungen durch die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung sowie für die Information der Verbraucher über die Qualität der Leistungen von Pflegeeinrichtungen.