Bei den Strukturen und Aufgaben der gematik sieht Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, erheblichen Weiterentwicklungsbedarf. In einem Gastbeitrag für die Ärzte Zeitung legt sie dar, wie man die gematik an sich ändernde Rahmenbedingungen und Entwicklungen anpassen und entsprechend den Koalitionsvertrag der Regierungskoalition umsetzen sollte. Kernpunkte sind eine Fokussierung auf Zulassungskompetenzen und eine neue Ausgestaltung der Entscheidungsstrukturen.
Gematik soll sich auf gesetzlichen Auftrag konzentrieren
Um ihrem gesetzlichen Auftrag gerecht zu werden, macht Pfeiffer konkrete Vorschläge: „Die gematik beschränkt sich einerseits auf Spezifikationen und Vorgaben, Zulassung und Aufsicht“, schreibt sie in der Ärzte Zeitung. „Andererseits ist es ihre Aufgabe, die fachliche Zusammenarbeit von Akteurinnen und Akteuren des Gesundheitswesens, Industrie und weiteren Stakeholdern zu managen. Zum anderen sollten die Aufgaben der gematik im Bereich der Zulassung erweitert werden.“
Vorschläge zu Finanzierung und Trägerschaft der gematik
Doris Pfeiffer stellt Forderungen zur Finanzierung auf, gematik und Digitalisierung des Gesundheitswesens werden derzeit zu 90 Prozent von den Beitragszahlenden der gesetzlichen Krankenversicherung getragen. Pfeiffer: „Diese Summen auf den Schultern der Beitragszahlenden abzuladen, ist nicht fair.“ Außerdem macht sie Vorschläge zur Trägerschaft der gematik; 51 Prozent der Gesellschafteranteile hält das Bundesgesundheitsministerium. „Auch wenn der Gesetzgeber sich aktuell nicht dazu durchringen kann, die 51-Prozent-Beteiligung zurückzunehmen, wäre zumindest ein Quorum angebracht, das sich an den Gesellschafteranteilen orientiert“, so Pfeiffer.