(07.06.2018) Über die Zukunft der HTA-Berichte haben sich heute der EU-Gesundheits-Kommissar Vytenis Andriukaitis und Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, in Berlin ausgetauscht. Ausgangspunkt für die Diskussion war die Stellungnahme des GKV-Spitzenverbandes. Mit konstruktiven Ideen hatte der Verband auf die Pläne der EU-Kommission zur Bewertung von Gesundheitstechnologien reagiert. Einig waren sich Pfeiffer und Andriukaitis, dass das leitende Prinzip der europäischen HTA-Kooperation die Zusammenarbeit der nationalen Bewertungsorganisationen sein sollte. „Alle Patientinnen und Patienten in der EU sollten von wissenschaftlich fundierten und unabhängigen Informationen über den Nutzen von Arzneimitteln profitieren“, so Dr. Doris Pfeiffer.
Zugleich betonte Pfeiffer, dass es wichtig sei, den nationalen HTA-Organisationen die Entscheidung zu überlassen, ob und in welchem Umfang sie die Bewertungsergebnisse aus Europa übernehmen und welche zusätzlichen Bewertungen notwendig wären. EU-Kommissar Andriukaitis interessierte sich für die Anregungen aus Deutschland, grundlegende methodische Eckpunkte für ein HTA-Verfahren bereits im Verordnungstext zu verankern. „Wir wollen ein wissenschaftlich fundiertes und zugleich unabhängiges Verfahren. Damit lassen sich sicherlich Befürchtungen der Mitgliedstaaten ausräumen“, so Andriukaitis.
Derzeit diskutiert das EU-Parlament über die Vorschläge der Kommission zur Zukunft der HTA-Kooperation und wird eigene Aussagen dazu treffen. In der zweiten Jahreshälfte werden die Mitgliedsstaaten unter der österreichischen Ratspräsidentschaft die Beratungen über den Verordnungstext aufnehmen.