(23.03.2017) Digitalisierung des Gesundheitswesens als zentrale Zukunftsaufgabe – darüber diskutierten Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, Dr. Doris Pfeiffer, Sascha Lobo und andere am 22.03.2017 im Museum für Kommunikation. Unter dem Stichwort „Gesundheit digital – diskutieren Sie mit!“ hatte das Bundesgesundheitsministerium zum netzpolitischen Dialog geladen. In der neunzigminütigen Diskussionsrunde waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig über die zentrale Bedeutung der Digitalisierung für die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitswesens.
Irmgard Landgraf, Fachärztin für Innere Medizin, bringt seit rund 20 Jahren in ihrer eigenen Praxis die Digitalisierung aktiv voran und machte damit deutlich, dass dies kein neues Thema ist. Sascha Lobo, Autor und Blogger, verwies auf die Herausforderung für Start-ups, den langen Weg von der Idee eines jungen Unternehmens bis hin zur Finanzierung eines neuen Produkts durch die gesetzliche Krankenversicherung durchzuhalten. Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes Doris Pfeiffer betonte, dass die Regeln für die Aufnahme neuer Produkte oder Methoden in die GKV stets hinterfragt werden müssen. Dabei sei immer zu überprüfen, was tatsächlich einen Zusatznutzen für die Versicherten hat und ob es verlässlich und sicher arbeitet. Dr. Johannes Wimmer, Arzt und Fernsehmoderator sagte, dass sinnvolle digitale Lösungen nicht zu kompliziert sein dürften. Man müsse immer darauf schauen, wer sie am Ende tatsächlich nutzen solle. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hob den Solidargedanken der GKV hervor. Er verwies darauf, sich bei allen Neuerungen auch zu fragen, was es nützt und wie wirtschaftlich es ist. Denn am Ende zahlten alle in der Solidargemeinschaft gemeinsam. Außerdem sprach Tatjana Ohm, Chefmoderatorin von N24, die durch diese Veranstaltung führte, weitere Themen wie beispielsweise den Datenschutz oder auch den Aufbau einer verlässlichen Telematik-Infrastruktur an.