Projektnehmer
Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung mbH
Projektleitung
Dr. Klaus Pfeiffer (Dipl. Psych.)
Klinik für geriatrische Rehabilitation
Forschung & Entwicklung
Robert-Bosch-Krankenhaus
Auerbachstr. 110
70376 Stuttgart
Telefon: 0711 8101-2232
Telefax: 0711 8101-3199
Klaus.pfeiffer@rbk.de
Projektadresse
Robert-Bosch-Krankenhaus, Klinik für Geriatrische Rehabilitation
Auerbachstr. 110
70372 Stuttgart
Wissenschaftliche Begleitung
Prof. Dr. Martin Hautzinger
Eberhard Karls Universität - Psychologisches Institut
Schleichstr. 4
72076 Tübingen
Laufzeit
01.05.2013 bis 30.04.2016
Kurzdarstellung des Projektes
Mit „ProblemLösen in der Pflegeberatung“ soll ein sogenannter strukturierter Problemlöse-Ansatz, der weltweit bereits in der Beratung unterschiedlicher pflegender Zielgruppen zur Anwendung kommt, für die Pflegeberatung nach § 7a SGB XI aufgegriffen werden.
Aufbauend auf der vorangegangenen und vom GKV-Spitzenverband geförderten TIPS-Studie soll in diesem Modellprojekt der Transfer dieses Beratungsansatzes in bestehende Praxis-Settings der Pflegeberatung untersucht werden. Es soll überprüft werden, inwieweit der in der TIPS-Studie von Psychologen angewandte Problemlöse-Ansatz in einer stärker didaktisch gegliederten Form auch von Pflegeberatern aus anderen Berufsgruppen erfolgreich übernommen und in unterschiedliche bestehende Stettings integriert werden kann. Inhaltlich orientiert sich das Vorgehen an zentralen Elementen des Fallmanagements wie Problem- und Ressourcenanalyse, Zielvereinbarung, Handlungsplanung und Evaluation im Rahmen komplexer Beratungssituationen. Zentrale Ausgangspunkte dieses klientenzentrierten Ansatzes, der insbesondere auf die Beratung von stark belasteten Pflegenden abzielt, sind die Förderung einer positiven Problemorientierung der Ratsuchenden und eine effiziente und zielorientierte Situations- und Ressourcenanalyse aus Sicht der Ratsuchenden. Im Projekt werden die Pflegeberater in Techniken wie der Anwendung von Problem- und Ressourcenkarten, die den Ratsuchenden eine weitgehend selbständige Situationsanalyse ermöglichen, geschult. Hierdurch sollen die Beratenen in ihren eigenen Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten gezielt gestärkt werden. Problemlösen wird in der Weiterqualifikation auf zwei Ebenen adressiert: a) Pflegeberatung als Problemlösen, b) Problemlösen als Hilfe für den Pflegeberater im Umgang mit schwierigen oder belastenden Beratungssituationen.
In diesem Implementierungsprojekt sollen 40 Pflegeberater in dem beschriebenen Ansatz weiterqualifi¬ziert werden. Die Fortbildung umfasst zwei Termine im Umfang von insgesamt 3 Tagen sowie eine regelmäßige telefonische Supervision über einen Zeitraum von 6 Monaten.
Die Evaluation erfolgt in einem clusterrandomisierten Wartegruppen-Design. Für den Wirksamkeitsnachweis der Qualifikation werden ratsuchende pflegende Angehörige mit signifikanter subjektiver Pflegebelastung und einem komplexen Beratungsbedarf verglichen. Als Hauptendpunkt auf Seiten der Ratsuchenden sollen depressive Symptome als Marker von Be- oder Überlastungsfolgen erhoben werden. Ergänzend wird die Pflegeberatung von allen Ratsuchenden quantitativ und von einer Teilstichprobe auch qualitativ bewertet. Auf Ebene der Pflegeberater wird der Einfluss auf die Kompetenzbewertung und Arbeitszufriedenheit erhoben. Mit der Untersuchung soll ein Beitrag zum Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis und der im deutschsprachigen Raum erst in den Anfängen steckenden Wirkungsforschung zur Pflegeberatung geleistet werden.