PflegeTab: Technik für mehr Lebensqualität trotz Pflegebedürftigkeit bei Demenz

Gegenstand

Im Rahmen des Modellvorhabens wird auf Basis von Tablet-Computern und mittels speziell zu entwickelnder Software ein integriertes System für den Pflegebereich in der Versorgung an Demenz Erkrankter geschaffen

Projektnehmer

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft

Projektadresse

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft
Luisenstraße 57
10117 Berlin

Kooperationspartner

Technische Universität Berlin, Quality and Usability Lab

DOMICIL Seniorenresidenzen

Homepage

Charité: http://medsoz.charite.de/

Technische Universität Berlin: http://www.qu.tu-berlin.de/

DOMICIL Seniorenresidenzen : http://www.domicil-seniorenresidenzen.de/standorte/berlin/pankow.html

Laufzeit

01.02.2015 – 31.01.2018

Kurzdarstellung des Projekts

In einer qualitativen Pilotstudie konnte gezeigt werden, dass Demenzkranke durch die Beschäftigung mit einem Tablet aktiviert wurden und u.a. neuropsychiatrische Symptome reduziert werden konnten. Im Modellvorhaben soll nun ein übertragbares Modell für die technikunterstützte Pflege und Aktivierung entwickelt und der Einsatz des PflegeTabs wissenschaftlich befundet werden. Die Hauptmotivation für das Projekt besteht darin, Pflegende und Pflegebedürftige mit Demenz an den Vorteilen der mobilen Revolution teilhaben zu lassen und sie durch Einsatz leichtgewichtiger und kostengünstiger Technik optimal zu fördern. Dadurch soll die Lebensqualität von Pflegeheimbewohnern, die an Demenz erkrankt sind, verbessert werden. Das Hauptziel dieses Modellvorhabens ist deshalb, neuartige Technologien und innovative Betreuungskonzepte so zu verbinden, dass ihre Interaktion einen Beitrag zur Versorgung, zur Kompensation von körperlichen oder kognitiven Defiziten, zur sozial-kommunikativen Einbindung, zur Erhöhung von Mobilität, zur selbstbestimmten Teilhabe und zur Sicherheit von Pflegebedürftigen und an Demenz Erkrankten leistet.

Konkret soll, im Rahmen des Forschungsprojektes, eine Infrastruktur geschaffen werden, welche alle an der Pflege Beteiligten integriert und mittels einer leicht und kostengünstig aufzubauenden Hard- und Software so vernetzt, dass eine effiziente Unterstützung des Pflegeprozesses gewährleistet wird. Diese Infrastruktur besteht aus einer Softwareplattform, welche Informationen über die Pflegebedürftigen sammelt und bereitstellt, Tablet-Computern zur Förderung der Pflegebedürftigen, welche mit spezieller Software ausgestattet sind, sowie weiteren Tablet-Computern zur Information der Pflegenden und zur Vernetzung der an der Pflege Beteiligten. Die Ergebnisse des Projektes werden in einem System (Soft- und Hardware) münden, welches in enger Zusammenarbeit zwischen Pflegenden, Pflegebedürftigen sowie Pflegedienstleistern entwickelt und eingesetzt wird.

Das Modellvorhaben wird auf Basis von Tablet-Computern und mittels speziell zu entwickelnder Software ein integriertes System für den Pflegebereich schaffen, welches:

  1. Pflegebedürftige und insbesondere an Demenz Erkrankte mittels spielerischer Ansätze, gemäß ihren Fähigkeiten, unter Einsatz von alternativen Interaktionsmöglichkeiten fördert und insbesondere stationär Pflegebedürftige soweit wie möglich am Familienleben teilhaben lässt,
  2. die dabei verwendeten Anwendungen adaptiv an die Fähigkeiten und den momentanen Zustand des Pflegebedürftigen anpasst,
  3. den erzielten Pflegefortschritt anhand etablierter neuropsychologischer und geriatrischer Kriterien evaluier und dokumentiert,
  4. Pflegende über den aktuellen Zustand des Pflegebedürftigen informiert und damit
  5. Pflegenden Hinweise über Förderungsmöglichkeiten liefert.

Veröffentlichungen

  • Nordheim J, O’Sullivan J, Antons JN (2017): Technologiegestützte Interventionen bei Demenzen – Möglichkeiten und Forschungsbedarf. In: Gräßel E, Pendergrass A (Hrsg.): Forschungsplattform Demenz. Ergebnisse eines Expertentreffens zu Präventions-, Therapie- und Versorgungsstrategien. KVC Verlag: Essen. S. 113-122.
  • O’Sullivan JL, Gellert P, Hesse B, Jordan LM, Voigt-Antons JN, Möller S, & Nordheim J: Attitudes of professional caregivers towards ICT-based interventions for nursing home residents living with dementia: a mixed methods approach. Contemporary Nurse published online 11 Jan 2018. Link: https://doi.org/10.1080/10376178.2017.1421087

Dokumente und Links