Modellprojekt zur Erprobung von Aufbau, Betrieb und Auswirkungen unterschiedlicher Organisationsformen der Kurzzeitpflege

Gegenstand

Entwicklung eines Struktur- und Beratungskonzeptes (Handlungsempfehlung) für Einrichtungen der Kurzzeitpflege

Projektnehmer

Institut für Gerontologische Forschung e. V.

Wissenschaftliche Begleitung

Institut für gerontologische Forschung e. V. (IGF)

Projektadresse

Torstraße 178

10115 Berlin

Laufzeit

01.11.2003 - 31.10.2006

Kurzdarstellung des Projektes

Im Rahmen des Projektes waren im Wesentlichen folgende Inhalte zu bearbeiten.

1. Die Entwicklung eines Struktur- und Beratungskonzeptes (Handlungsempfehlung) für die Errichtung von Kurzzeitpflege

Dafür sollten:

  • neue Finanzierungsbedingungen einbezogen (z.B. gleiche Förderungsdauer für alle Pflegestufen, Einbeziehung der Leistungen des Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetzes, Berücksichtigung der speziellen Bedingungen für Pflegebedürftige nach einem Krankenhausaufenthalt),
  • ein Kosten- und Erlöscontrolling zur Ermittlung der wirtschaftlichen Ergebnisse und zur Steuerung der Modelleinrichtungen erstellt sowie
  • das Case Management als wesentlicher Bestandteil der Vor- und Nachbetreuung Pflegebedürftiger ausgebaut werden.

2. Die Erprobung von drei Modellvarianten der Kurzzeitpflege

  • In Variante I sollte untersucht werden, bis zu welchem Umfang die Umwidmung einer Pflegeheimabteilung für Langzeitpflege in eine für Kurzzeitpflege kostenneutral erfolgen kann.
  • Mit Variante II sollte ermittelt werden, ob und in welchem Umfang Kurzzeitpflege in Kombination mit Betreutem Wohnen wirtschaftlicher betrieben werden kann und ob im Verhältnis zu Einrichtungen, die in ein Pflegeheim integriert sind, bei (statistisch vergleichbaren) Nutzern Unterschiede beim Übergang in die Langzeitpflege festzustellen sind.
  • Durch die Variante III – dem Betrieb von Kurzzeitpflege in Verbindung mit Tagespflege – sollte untersucht werden, ob dadurch eine effizientere Organisation ermöglicht wird und somit auch Menschen mit hohem Betreuungsbedarf zu vertretbaren Kostensätzen versorgt werden können.

3. Die Erstellung von Wirkungsanalysen

Diese bestanden im Einzelnen aus

  • einer Nutzerbefragung direkt nach einem Kurzzeitpflegeaufenthalt zur persönlichen Einschätzung und Akzeptanz von Kurzzeitpflege,
  • einer Stichtagserhebung zur Ermittlung der Langzeitwirkung von Kurzzeitpflege, insbesondere dem Verbleib der ehemaligen Nutzer sowie
  • einer Bewertung der Wirkungen der Kurzzeitpflege, indem die Daten von Nutzern der Kurzzeitpflege mit Daten affiner Gruppen verglichen werden, welche nie in einer Kurzzeitpflege untergebracht waren.

Aus den Daten der Wirkungsanalyse sollten die Folgen von Kurzzeitpflegeaufenthalten für die Nutzer und ihre pflegenden Angehörigen sowie die Kostenträger ermittelt werden:

  • Treten die erwarteten Verzögerungs- und Vermeidungseffekte in Bezug auf die Langzeitpflege auf, d.h. stabilisieren Kurzzeit- und und Verhinderungspflege tatsächlich die häusliche Pflege?
  • Welche monetären Folgen (Kosten und Einsparungen) ergeben sich aus Kurzzeitpflegeaufenthalten der Pflegebedürftigen für die Kostenträger?