Im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe) kritisiert die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes Dr. Doris Pfeiffer die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums. Durch ein engagierteres Sparpaket der Koalition hätte ein Teil der Zusatzbelastungen für die Versicherten vermieden werden können, ohne dass die Versorgung schlechter geworden wäre.
"Es ist unverständlich, dass in diesen schwierigen Zeiten die Einnahmen der Ärzte weiter steigen sollen. Im Ergebnis sind wieder die Beitragszahler die Gebeutelten. Sie müssen erheblich mehr zahlen, um auch im nächsten Jahr wieder Honorar- und Einnahmenzuwächse für Ärzte, Krankenhäuser und die Pharmaindustrie zu finanzieren."
Die Koalition hat nach Angaben aus Regierungskreisen den Ärzten 1,2 Milliarden zusätzliches Honorar in Aussicht gestellt. Auch bei den Krankenhäusern sollen die Einnahmen um 1,5 Milliarden Euro steigen. Und das, obwohl in Deutschland jedes fünfte Krankenhausbett leer steht und die Krankenhäuser sich Strukturreformen und selbst einer vorsichtigen Öffnung in Richtung Wettbewerb verweigern. Auf die Versicherten kommt gleichzeitig eine Beitragserhöhung zu.