PRESSEMITTEILUNG - BERLIN, 15.11.2013 Pfizer nimmt neues Medikament vom Markt

GKV-Spitzenverband

Das Pharmaunternehmen Pfizer hat überraschend die Verhandlungen über den Erstattungsbetrag für das Medikament Bosulif® abgebrochen und dieses vom Markt genommen. Der GKV-Spitzenverband bedauert diesen Schritt, denn damit steht Patienten eine möglicherweise hilfreiche zusätzliche Therapieoption nicht mehr zur Verfügung.

Bosulif® ist ein Arzneimittel für seltene Leiden („Orphan“). Sein Zusatznutzen gilt deshalb gesetzlich als belegt und musste gegenüber dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) durch die Firma Pfizer nicht nachgewiesen werden. Der G-BA hatte lediglich die Aufgabe, über das Ausmaß des Zusatznutzens zu entscheiden. Wegen der unzureichenden wissenschaftlichen Datengrundlage hat der G-BA jedoch festgestellt, dass der per Gesetz angenommende Zusatznutzen nicht quantifizierbar ist und diesen Beschluss auf fünf Jahre befristet.

Auf dieser Basis begannen die Erstattungsbetragsverhandlungen zwischen dem Pharmaunternehmen Pfizer und dem GKV-Spitzenverband darüber, wie hoch der Erstattungsbetrag für Bosulif® künftig sein wird. Zu unserem Bedauern hat Pfizer innerhalb der ersten vier Wochen die Verhandlungen abgebrochen und angekündigt, dieses Medikament vom Markt zu nehmen. Es ist das Recht der Firma Pfizer, aus unternehmerischen Gründen ein Medikament vom Markt zu nehmen.

Hintergrund:

Das Medikament Bosulif® der Firma Pfizer wird gegen bestimmte Formen einer chronischen Leukämie eingesetzt. Bosulif®ist nicht in der Lage, die Erkrankung zu heilen, es soll aber, so die Angaben der Firma Pfizer, das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und so die Folgen der Erkrankung verlangsamen. Bosulif®kann somit als zusätzliche Therapieoption eingesetzt werden, wenn eine Behandlung mit anderen hier zugelassenen Tyrosinkinase-Hemmern aus medizinischen Gründen nicht oder nicht mehr in Frage kommt.

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