"Die aktuellen Zahlen sind ein gutes Signal, denn sie bestätigen die solide Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Allerdings dürfen die hohen Summen den Blick nicht darauf verstellen, dass der Überschuss aus dem ersten Halbjahr 2012 lediglich einer Reserve von 5 Tagen entspricht und dass der Gesundheitsfonds ein Minus von fast 500 Millionen Euro gemacht hat.
Jede einzelne Krankenkasse entscheidet aufgrund ihrer individuellen wirtschaftlichen Situation verantwortungsbewusst und eigenverantwortlich darüber, ob sie einen Zusatzbeitrag nimmt, eine Prämie zahlt oder besondere Zusatzleistungen anbietet. Diesen individuellen Freiraum haben die Kassen ausdrücklich erhalten, um sich im Wettbewerb voneinander besser unterscheiden zu können und somit die Wahlmöglichkeiten der Versicherten zu erhöhen. Die Höhe des Beitragssatzes ist gesetzlich festgeschrieben. Wenn der Beitragssatz geändert werden soll, muss die Politik handeln.
Da die Leistungsausgaben weiter steigen, der Bundeszuschuss im kommenden Jahr gekürzt wird und die wirtschaftliche Situation im Euro-Raum nicht ohne Risiken ist, haben wir großes Verständnis dafür, wenn Krankenkassen ihre Rücklagen ausbauen, um für schwierigere Zeiten gewappnet zu sein", so Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes.