"Man muss sehr deutlich unterscheiden, ob es um die korrekte Kodierung geht oder um eine falsche. Es ist die gesetzliche Pflicht der Ärzte, die Diagnosen korrekt aufzuschreiben. Wenn dies systematisch hintertrieben würde, wäre der gerade neu eingeführte Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen gefährdet. Die richtige Kodierung ist die Grundlage für die Verteilung des Geldes zwischen den Krankenkassen. Auch bei der Weiterentwicklung der ärztlichen Gesamtvergütung würden grundlegende Probleme entstehen, denn das sogenannte Morbiditätsrisiko können die Krankenkassen nur dann übernehmen, wenn die Ärzte korrekt kodieren. Letztlich hintertreiben die Ärzte ihre eigenen Interessen, wenn sie nicht richtig kodieren. Es ist ein Unding, dass die Krankenkassen aus den Reihen der Ärzteschaft aufgefordert worden sind, für die richtige und gesetzeskonforme Kodierung zusätzliches Geld zu bezahlen. Der GKV-Spitzenverband wird dafür sorgen, dass im Rahmen der Gesamtvergütung der Ärzte dafür kein zusätzliches Geld zur Verfügung steht.
Konkrete Fälle, dass Ärzte Diagnosen absichtlich falsch aufschreiben, um von einer Krankenkassen zusätzliches Geld zu bekommen, sind nicht bekannt. Die Ärztevertreter sollten Ross und Reiter benennen oder dies nicht weiter behaupten. Wenn es Fälle gibt, wo sich Ärzte von Krankenkassen schmieren lassen oder wo dies das Ziel einer Krankenkasse ist, dann wären die zuständigen Aufsichten und ggf. die Justiz gefragt", so Dr. Doris Pfeiffer, Vorsitzende des Vorstands des GKV-Spitzenverbandes zu dem Vorwurf der KBV, Krankenkassen würden Ärzte zur falschen Kodierung von Diagnosen verleiten.