"Alle Anstrengungen der schwarzgelben Koalition, mehr Landärzte zu gewinnen, verpuffen völlig wirkungslos, wenn das Problem der Überversorgung nicht angegangen wird", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes Johann-Magnus von Stackelberg der "Berliner Zeitung" (Samstagsausgabe).
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen fordert daher, dass Mediziner ihre Zulassung als Kassenarzt nicht mehr verkaufen oder vererben dürfen. Die Befristung soll nur für die Ärzte gelten, die nach einer entsprechenden gesetzlichen Änderung eine Zulassung neu bekommen haben. Wer heute bereits eine Zulassung hat, soll von der Neuregelung nicht betroffen sein. Auf diese Weise soll die Zahl der Ärzte in den Städten schrittweise abgebaut werden.
"Wir haben in überversorgten Gebieten 25000 niedergelassene Ärzte zu viel und in Mangelregionen lediglich 800 niedergelassene Ärzte zu wenig", so Stackelberg. Deshalb sollen Abschläge bei den Honoraren zusätzlich dafür sorgen, dass die überversorgten Gebiete unattraktiver für eine Niederlassung werden.