STATEMENT - BERLIN, 19.06.2020 Teure Reformen drücken das Quartalsergebnis

GKV-Spitzenverband

Portrait von Frau Dr. Doris Pfeiffer, der Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes.

Dr. Doris Pfeiffer

Anlässlich der heute bekannt gewordenen Finanzergebnisse der gesetzlichen Krankenversicherung für das erste Quartal 2020 erklärt Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes:

„Die gesetzliche Krankenversicherung hat das erste Quartal 2020 mit einem Minus abgeschlossen. Für die gesetzlichen Krankenkassen bedeutet das rd. -1,3 Mrd. Euro, für den Gesundheitsfonds rd. -3,2 Mrd. Euro. Aus diesen Zahlen lässt sich allerdings keine Prognose für das Gesamtjahr ableiten. Die hohen Leistungsausgaben im Vergleich zum Vorjahresquartal sind vor allem auf die kostentreibenden Reformen der letzten Jahre, wie z. B. das Terminservice- und Versorgungsgesetz, zurückzuführen. Sowohl die zusätzlichen Ausgaben durch die Corona-Pandemie, wie z. B. Hilfen für Krankenhäuser, Ärzte, Physiotherapeuten und andere Leistungserbringer, als auch die Minderausgaben, z. B. durch verschobene Operationen, sind lediglich in den Märzdaten und hier nur anteilig enthalten und beeinflussen das Quartalsergebnis nur wenig. Wie sich das weitere Jahr finanziell entwickelt, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf den Gesundheitsfonds und die Krankenkassen haben wird, wird sich erst im Jahresverlauf zeigen. Fest steht aber, dass die Corona-Pandemie die GKV insgesamt in einer Situation des – gesetzlich vorgegebenen und politisch gewollten – Vermögensabbaus trifft. Denn der Gesetzgeber hat die Krankenkassen ab 2020 verpflichtet, Reserven stärker abzubauen, als für eine nachhaltige Finanzplanung geboten wäre.“