Zu der Meldung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, dass Patienten bestimmter Kassenarten ihre Behandlungen aufgrund angeblich ausgeschöpfter Budgets auf nächstes Jahr verschieben müssten, nimmt der GKV-Spitzenverband wie folgt Stellung:
„Es kann nicht sein, dass Zahnärzte ihre internen Verteilungsprobleme auf dem Rücken der Patienten austragen. Unverantwortlich ist es, dass Zahnärztefunktionäre die Ängste von Patienten schüren, nur um eigenen Honorarforderungen im Zuge der aktuellen Reformdebatte Nachdruck zu geben. Es passt nicht zusammen, dass auf der einen Seite Zahnärzte Jahr für Jahr sich ihre Erfolge bei der Verbesserung der Mundgesundheit der Bevölkerung auf die Fahnen schreiben, gleichzeitig aber immer wieder einen höheren Behandlungsbedarf reklamieren.
Das Geld, das die Krankenkassen an die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen überweisen, ist ausreichend. Offenbar versagt jedoch das interne Verteilungsmanagement innerhalb der Zahnärzteschaft. Jeder weiß, dass ein Jahr zwölf Monate hat, da kann man nicht das gesamte Jahresbudget bereits innerhalb der ersten neun Monate verbrauchen und dann einfach einen Nachschlag aus dem Geldbeutel der Versicherten fordern.
Gesetzlich Versicherte haben nach wie vor Anspruch auf alle medizinisch notwendigen und unaufschiebbaren Behandlungen. Niemand sollte vorschnell auf Drängen von Zahnärzten Behandlungen aus der eigenen Tasche bezahlen. In diesem Fall sollten die Versicherten unbedingt ihre Kassen kontaktieren, denn der Zahnarzt verhält sich hier nicht gesetzeskonform.
Wir erwarten von den Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, dass sie ihrem Versorgungsauftrag nachkommen und über die Sachverhalte aufklären und nicht zusätzlich zur Verunsicherung beitragen“, so Ann Marini, stv. Pressesprecherin des GKV-Spitzenverbandes.