STATEMENT - BERLIN, 24.09.2020 „Holla, ein Mann in meiner Situation hätte diese Position wahrscheinlich bekommen.“

GKV-Spitzenverband

Portrait von Frau Dr. Doris Pfeiffer, der Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes.

Dr. Doris Pfeiffer

In einem Interview mit dem dialoQ magazin über das Thema „Frauen in der GKV“ spricht sich Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, für mehr politische und gesellschaftliche Unterstützung für Frauen aus. „Da ist noch viel Luft nach oben“, betonte sie.

Grundsätzlich sei eine positive Entwicklung sichtbar. Die Vorstandsebene des GKV-Spitzenverbandes ist mit zwei Frauen und einem Mann besetzt und auch bei den Abteilungsleitungen zeichnet sich eine positive Entwicklung ab. Selbstverständlich sei auch, dass der Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ im GKV-Spitzenverband gelebt wird. Dennoch problematisiert sie, dass es nicht nur im Hauptamt, sondern auch bei den Ehrenämtern noch Verbesserungsbedarf gibt. Gerade wenn man mehr Frauen für eine ehrenamtliche Tätigkeit gewinnen wolle, sei hierfür vor allem das Umfeld, welches „ein solches Engagement ermöglichen“ muss, entscheidend.

Perspektivisch müsse man daher „Antworten auf strukturelle Fragen finden“. Hierfür will der Verband „den Anteil von Frauen in den höheren Gehaltsgruppen erweitern, Führungspositionen ganz gezielt Frauen anbieten sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausbauen“. „Für mich ist die Vorbildfunktion von Frauen insbesondere mit Kindern vor allem in Führungspositionen ganz maßgeblich. Es ist wichtig zu sehen, dass eine Karriere für Frauen mit Familie möglich ist – was ja für Männer ganz selbstverständlich ist. Ich glaube, diese Vorbildfunktion ist etwas, was man nicht unterschätzen darf“, so Pfeiffer.

Weitere konkrete Unterstützung wie beispielsweise flexiblere Arbeitszeitvorgaben und mobiles Arbeiten wolle der Verband gerne leisten, denn „die Corona-Krise hat sehr eindrücklich gezeigt wie gut der Verband auch über den räumlichen Abstand hinweg arbeiten kann“.

Zwar besteht innerhalb des Verbandes noch Verbesserungsbedarf, insgesamt sei man allerdings auf einem guten Weg, resümiert Pfeiffer.

Dokumente und Links