KoPlan - Kooperative Versorgungs- und Alltagsplanung in der Pflegeberatung

Gegenstand

Mit KoPlan soll ein methodisch strukturiertes Vorgehen für umfassende individuelle Pflegeberatungen im Sinne eines Fallmanagements (§ 7a SGB XI) entwickelt und unter Praxisbedingungen evaluiert werden. Mit dem entwickelten Vorgehen soll ein kooperativer Beratungsprozess unter bestmöglichem Einbezug der Pflegebedürftigen gezielt gefördert und dadurch eine größere Zufriedenheit mit der Pflege- und Versorgungssituation erreicht werden.

Projektnehmer

Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung mbH

Hochschule Mannheim, Fakultät für Sozialwesen

Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie

Kooperationspartner

AOK Bayern - Die Gesundheitskasse

AOK Baden-Württemberg

Projektadresse

Dr. Klaus Pfeiffer, Robert-Bosch-Krankenhaus, Klinik für Geriatrische Rehabilitation, Auerbachstr. 110, 70376 Stuttgart, E-Mail: klaus.pfeiffer@rbk.de

Projektleitung

Dr. Klaus Pfeiffer, Robert-Bosch-Krankenhaus, Klinik für Geriatrische Rehabilitation

Evaluation

Prof. Dr. Martina Schäufele, Hochschule Mannheim, Fakultät für Sozialwesen

Statistik und Datenmanagement

Dr. Gisela Büchele, Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie

Laufzeit

01.09.2022 bis 31.05.2025

Zielgruppe

Pflegebedürftige und pflegende Angehörige, die eine Pflegeberatung nach §7a SGB XI erhalten

Kurzdarstellung des Projekts

Auf Fallmanagement basierende Beratungsinterventionen für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige wurden international bislang in nur geringem Maße auf positive längsschnittliche Effekte und Wirkfaktoren untersucht. Evaluationsergebnisse zur Pflegeberatung nach §7a SGB XI in Deutschland deuten darauf hin, dass Versorgungspläne vielfach weder strukturiert noch in einem prozesshaften Vorgehen gemeinsam mit den Ratsuchenden erstellt werden (Wolff et al. 2020).

Mit KoPlan werden entsprechende Befunde und Forschungslücken aufgegriffen und ein strukturiertes Vorgehen für umfassende individuelle Pflegeberatungen (§ 7a SGB XI) entwickelt. Hierdurch sollen der Einbezug und die Selbstbestimmung der Ratsuchenden gestärkt und die Aushandlung, Planung und Implementierung passender Versorgungs- und Handlungsoptionen verbessert werden. Die methodische Entwicklung von KoPlan erfolgt auf Basis der „Pflegeberatungs-Richtlinien“ (GKV-Spitzenverband 2018 bzw. 2021), eigenen Vorarbeiten, vorliegender Evidenz zum sozialen Problemlösen sowie visuellen Hilfsmitteln zur Kommunikation und gemeinsamen Entscheidungsfindung. Bei der Entwicklung und Ausgestaltung der Materialien werden sowohl Pflegebedürftige und deren Angehörige als auch BeraterInnen aus verschiedenen Settings einbezogen (Pflegeberatung §7a SGB XI, Beratungsbesuche §37.3 SGB XI, Pflegestützpunkte).

Die Überprüfung der Wirksamkeit von KoPlan auf die Qualität häuslicher Pflege (Hauptendpunkt) und Beratungszufriedenheit sowie weiterer sekundärer Endpunkte erfolgt in einer randomisierten pragmatischen Studie mit drei Messungen (vor der Beratung, nach dem ersten Beratungstermin sowie nach drei Monaten). Im Rahmen von 156 Pflegeberatungen (§7a SGB XI) werden je 78 Pflegeberatungen mit KoPlan (Interventionsgruppe) bzw. ohne methodische Vorgabe (Kontrollgruppe) verglichen. Die Pflegeberatungen in beiden Gruppen erfolgen durch Pflegeberaterinnen und Pflegeberater der AOK Bayern. Ergänzend wird eine Online-Variante von KoPlan mit Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern der AOK Baden-Württemberg und AOK Bayern entwickelt und an einer kleineren Stichprobe im Rahmen von 30 Online-Beratungen pilotiert.

Dokumente und Links