Anlässlich der heute vorgestellten Empfehlungen zur kurzfristigen Entlastung der Krankenhäuser und des Gesundheitswesens durch die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung erklärt Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband:
„Wir teilen die Analyse, dass in Deutschland überdurchschnittlich viele vollstationäre Behandlungen durchgeführt werden. Die vorgeschlagenen Ideen sind zur Behebung dieses Problems nicht geeignet, da sie bestehende Strukturen in der stationären Versorgung zementieren.
Die Kommission verschenkt damit erhebliches Ambulantisierungspotenzial im Krankenhaus. Für geeignete Behandlungsfälle, wie z. B. Kurzliegerfälle, fehlt jede Perspektive einer ambulanten Versorgung. Die Stärkung der Ambulantisierung durch die Erweiterung des Katalogs ambulant durchführbarer Operationen (AOP-Katalog) wird durch die Kommission gänzlich ausgeblendet, obwohl damit erhebliches Entlastungspotenzial für Krankenhäuser, Ärzteschaft und Pflegepersonal einhergeht.
Die zudem vorgeschlagene Finanzspritze zur Notfallversorgung könnte zu milliardenschweren Mehrausgaben für die gesetzliche Krankenversicherung führen, ohne dass die Versorgungssituation für die Patientinnen und Patienten verbessert wird. Das ist gerade angesichts der angespannten Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung völlig inakzeptabel.
Eine Einführung derartig weitreichender Änderungen in der Krankenhausvergütung, wie sie die Pläne der Krankenhaus-Kommission zur Folge hätte, bereits zum 1. Januar 2023 provoziert Chaos in den Versorgungsabläufen und bei der Finanzierung.“