STATEMENT - BERLIN, 30.04.2020 Strukturen und Regeln müssen sich den Patientenbedürfnissen anpassen

GKV-Spitzenverband

Stefanie Stoff-Ahnis

„Der Fokus in der Gesundheitsversorgung muss auch im Bereich Arzneimittelabgabe durch Apotheken darauf liegen, was Patientinnen und Patienten brauchen.“ Was Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband darunter genau versteht, erzählt sie dem Branchendienst Apotheke adhoc in einem Interview. Sie denkt neben der klassischen Apotheke an „den Botendienst, natürlich an den Versandhandel, sinnvoll sind aber auch Abgabestellen für Arzneimittel.“

Außerdem sieht sie Raum für den Einsatz von digitalen Lösungen: „In der ambulanten ärztlichen Versorgung haben wir derzeit bereits erste Formen der Telemedizin. Ein solches Potential für digitale Angebote sehe ich genauso bei den Apotheken, um die Versorgung zu verbessern und zugleich wirtschaftlicher zu machen. Eine ideale Apothekenlandschaft für mich ist vielfältig, innovativ und bietet nachfragegerechte Lösungen an.“

In Sachen Honorierung allerdings dämpft sie die Erwartungen der Branche: Neue Dienstleistungen müssten sich daran messen lassen, ob sie auch tatsächlich einen patienten-relevanten Nutzen generieren und den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Stoff-Ahnis: „Nur dann lassen sich zusätzliche Ausgaben der Solidargemeinschaft hierfür rechtfertigen. Zudem darf keine Doppelfinanzierung von Leistungen stattfinden, die bereits heute im Rahmen der Arzneimittelpreisverordnung vergütet werden.“ Nach dem BMWi-2hm-Gutachten gefragt, nach dem die Apotheken rd. 1 Mrd. Euro mehr Honorar als benötigt erhalten, sagt sie: „Ja, diese Rechnung teilen wir. Insofern wäre es nur folgerichtig, die Vorschläge der Gutachter auch umzusetzen.“

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