Im Interview mit "Die Welt" (Dienstagsausgabe) lobt Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes die Initiative der Großen Koalition für eine erste Pflegereform: "In der Tat hat sich die neue Regierung 20 Jahre nach dem Start der Pflegeversicherung eine General-Renovierung in zwei Stufen vorgenommen. Vorhergehende Regierungen haben das jahrelang verzögert. Jetzt wird es endlich auf den Weg gebracht."
Gleichwohl müssten weitere Reformen folgen: "Wir plädieren für eine Ausbildungsreform. Nach einer generalistischen Grundausbildung sollte eine Spezialisierung in Alten-, Kranken- oder Kinderkrankenpflege folgen. Der Wechsel zwischen den Berufen der Pflege muss einfacher werden."
Weiterhin regte er an: "Ich finde, dass die Vergütung so hoch sein muss, dass die Pflegeberufe wettbewerbsfähig mit vergleichbaren Berufen mit vergleichbarer Qualifikation sind." Auch die Tatsache, dass häufig für pflegerische Berufe Schulgeld gezahlt werden müsse, gehöre abgeschafft. "Das ist ein Anachronismus, den wir uns bei der Knappheit in diesem Berufsfeld nicht leisten können. Das Schulgeld schreckt Menschen ab, sich für diesen Beruf zu entscheiden."