Im Interview mit der Passauer Neuen Presse (Mittwochsausgabe) zweifelt die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes Dr. Doris Pfeiffer daran, dass die geplante Finanzreform allen Versicherten Einsparungen bringt. Ab 2015 soll der gesetzlich vorgegebene Pflichtbeitrag der Versicherten auf 7,3 Prozent sinken. "Da aber gleichzeitig die Ausgaben zum Beispiel für Ärzte, Kliniken und Medikamente weiter steigen, werden die Kassen mit dem gekürzten Beitragssatz nicht auskommen können und einen Zusatzbeitrag nehmen müssen. Ob es im Durchschnitt aller Krankenkassen tatsächlich zu einer Entlastung der Versicherten kommt, wird sich erst im Herbst entscheiden, wenn die Krankenkassen ihre Haushalte für 2015 aufstellen."
Die Einfrierung des Arbeitgeberbeitrages kommentiert Pfeiffer: "So lange die Einkommen genauso oder stärker steigen als die Ausgaben, finanzieren auch die Arbeitgeber mit. Sobald die Ausgaben stärker wachsen, geht dies allein zu Lasten der Versicherten. Dies ist eine politische Entscheidung."
Die Kürzung des Bundeszuschusses im Zuge der Haushaltskonsolidierung sieht sie kritisch: "Diese Rücklagen stammen aus Beiträgen von Versicherten und Arbeitgebern. Ich finde das unfair gegenüber den Beitragszahlern."